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Europäischer Hugenottenpark – Stadtteil Zentrum

Per 1. Oktober 2010 wurde die „Parkanlage Schloßgarten“ in „Europäischer Hugenottenpark“ umbenannt.

Am Standort der heutigen Uckermärkischen Bühnen Schwedt befand sich einst das Schwedter Schloss, eine in mehreren Bauphasen zwischen 1671 und 1733 errichtete Dreiflügelanlage. Der die Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt umgebende Schlossgarten gliederte sich hauptsächlich in drei Bereiche: Hauptparterre an der Wasserseite des Schlosses, Ostparterre und Westparterre, das bis zum Westflügel des Schlosses reichte. Parallel zum Westparterre stand die Orangerie. Einen Teil davon ließ Friedrich Heinrich, der dritte Markgraf von Brandenburg-Schwedt (1709–1788), 1772 zum Operettenhaus ausbauen. Schwedt war damit eine der Theaterstädte Deutschlands.

Auf dem Gelände der Festwiese am Europäischen Hugenottenpark, fast parallel zur „Oderstraße“, gab es einmal eine „Operettenstraße“. Vom „Markt“ aus führte außerdem die „Schloßstraße“ bis vor das Schloss. Diese Straße ist jetzt ein Teil des Parkplatzes der Uckermärkischen Bühnen.

Der Barockgarten wurde 1825/26 nach Plänen von Peter Joseph Lenné zum Landschaftsgarten umgestaltet. Ursprünglich wurde er am Wasser durch die Schlossgartenmauer und die West- und Ostbastion begrenzt. Das Gelände umfasste rund 4,3 Hektar. Die Bastionen und das Schloss wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, die Schlossruine 1962 gesprengt. Mit der Fertigstellung des Kulturhauses (1978) und des benachbarten Stadttheaters wurde die Tradition der Theaterstadt wiederbelebt. Gleichzeitig sollte auch der Schlossgarten zu seinem alten Glanz geführt werden; die Realisierung dieser Absicht erfolgte jedoch nur sporadisch. In den 1990er-Jahren wurde der Gedanke, den ehemaligen Schlossgarten als geistig-kulturelles Zentrum der Stadt zu gestalten, neu belebt. Dabei rückte die Geschichte der Hugenotten in der Mark Brandenburg des 17. Jahrhunderts in den Fokus. Die Einwanderung der französischen Glaubensflüchtlinge beeinflusste nachhaltig die Wirtschaft und Lebenskultur auch in Schwedt/Oder.

Initiiert von den Uckermärkischen Bühnen Schwedt, die Anfang der 1990er-Jahre aus dem Kulturhaus und dem Stadttheater entstanden waren, gründete sich der Verein der Förderer des Europäischen Hugenottenparks in Schwedt e. V. Dessen Mitglieder bemühten sich maßgeblich um die Neugestaltung des Parkgeländes.

Anlässlich des 320. Jahrestages des Edikts von Potsdam und des 44. Deutschen Hugenottentages, der in Schwedt/Oder stattfand, erhielt der Park 2005 den Namen „Europäischer Hugenottenpark“. An dieses Ereignis von historischer Bedeutung erinnert die Gedenkplatte. In Vorbereitung auf die Namensgebung wurde auf Initiative des Vereins der Förderer des Europäischen Hugenottenparks in Schwedt e. V. auch die Westbastion wieder aufgebaut.