Rathaus Vierraden
Am Markt 4, Ortsteil Vierraden, 16303 Schwedt/Oder
Das Rathaus Vierraden wurde am 28. September 1904 feierlich eingeweiht.
1901 übernahm Gustav Schmidt, vorher Magistratssekretär in Rheinsberg, die Leitung der Stadtverwaltung Vierraden. Schon längere Zeit vor seinem Amtsantritt hatte sich die Notwendigkeit für den Bau eines Rathauses herausgestellt. Die Sitzungen des Magistrats und der Stadtverordneten waren bisher in einem von der Dienstwohnung des Bürgermeisters abgezweigten Zimmers abgehalten worden. Nicht zuletzt aus Platzgründen wurde deshalb der Bau des Rathauses beschlossen.
In den Jahren 1903 bis 1904 wurde nach den Plänen des Architekten Wiethake aus Schwedt mit einem Kostenaufwand von 56.000 Mark der stattliche Bau im Stil des deutschen Neorenaissance ausgeführt. Das Rathaus enthielt neben ausreichenden Amtsräumen die Dienstwohnungen des Bürgermeisters und des Polizeidieners.
Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Danach, zwischen 1947 und 1951, hatte man es, allerdings in erheblich veränderter, einfacherer Ausführung, wieder aufgebaut. 1951 wurde es wieder als Rathaus genutzt.
Nach einer Hüllensanierung im Jahr 2004 ist es nun erneut in ursprünglichem Glanz zu sehen. Die Pläne für die Rekonstruktion wurden nach alten Postkarten und Zeichnungen des Vierradener Baumeisters Luft sowie den Vorgaben der Denkmalschutzbehörde angefertigt.
Eine Besonderheit bilden die große Rathausuhr mit Schlagwerk, die nach alten Plänen konstruiert wurde und stündlich schlägt, sowie der zierliche Rathausturm.
2005 wurde der renommierte Deutsche Fassaden-Preis für die der Neugestaltung der Rathausfassade an das planende Architektenteam und den Ausführungsbetrieb verliehen.
Im Ensemble der geschlossenen südlichen Marktplatzbebauung stellt das markante, zweigeschossige Gebäude ein architektonisches Zeugnis des ehemaligen Ackerbürgerstädtchens Vierraden dar.
Das Rathaus ist heute Sitz der Heimatstube, des Vierradener Vereins für Heimatgeschichte und Traditionspflege e. V. und beherbergt Büroräume für Ortsvorsteher und Ortsteilmitarbeiter, eine Mietwohnung und einen Saal für Sitzungen und Feierlichkeiten.