Kellerberg Zützen
(gegenüber Criewener Straße 35, Ortsteil Zützen, 16303 Schwedt/Oder)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde am nordwestlichen Ortsrand von Zützen ein etwa 30 m langes und 5,60 m breites oberirdisches Gewölbe mit einer Scheitelhöhe von 3,60 m errichtet. Der Bau befindet sich in der Nähe der bewirtschafteten Felder und diente vermutlich der Lagerung von Rüben, Kartoffeln und anderen Feldfrüchten.
Das aufgehende Mauerwerk des Gewölbes besteht aus gespaltenen Feldsteinen, während die Gewölberippen und Kappen aus Ziegelsteinen gemauert wurden. Das massive Mauerwerk wurde zusätzlich mit Erdreich abgedeckt, um im Winter den Bau frostfrei zu halten und im Sommer eine Kühlung der Vorräte zu gewährleisten. Durch die fortgeschrittene Vegetation auf dem Futterkeller tritt außer dem Eingangsportal nur noch ein bewaldeter Hügel in Erscheinung und das Gebäude verschwand weitgehend aus dem Bewusstsein der Bevölkerung.
Erst im Jahr 2003 wurde der Keller „wiederentdeckt“ und 2004 unter Denkmalschutz gestellt. Er ist ein seltenes Zeugnis der Entwicklung landwirtschaftlichen Bauens im 19. Jahrhundert allgemein und im Besonderen auch für die Entwicklung des Zützener Gutes. Die beachtliche Lagerkapazität reflektiert die erheblichen Ertragssteigerungen, die zu dieser Zeit durch die Einführung neuer landwirtschaftlicher Produktionsweisen erzielt werden konnten.