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Ernst Christoph Bindemann

Lehrer und Schulrektor, Lyriker, Erzähler

geboren 22.12.1766 in Wustermark
gestorben 19.11.1845 Neuendorf

Der am 22. Dezember 1766 in Wustermark geborene Ernst Christoph Bindemann begann nach einer theologischen Ausbildung 1793 als Diakon und Konrektor an der Schwedter Stadtschule. Schon 1794 wurde er Stellvertreter des ersten Diakons und Schulrektor. In dieser Funktion schuf er Veränderungen zur Umgehung des chronischen Lehrermangels an der Schwedter Stadtschule. Er wies die Erstklässler den inzwischen entstandenen einfachen Volksschulen zu. Der Unterricht der zweiten Klasse erhielt den Charakter des in einer gehobenen Bürgerschule üblichen Lehrplans, die erste Klasse betrieb die Sprachen Latein und Griechisch. Die Schwedter Stadtschule besaß den Status einer Lateinschule. Die Klassenzählung richtete sich von oben nach unten. Bindemann selbst unterrichtete Latein, Weltgeschichte und Geometrie.

Bindemann war der ältere Cousin des Philosophen Karl Friedrich Wilhelm Solger. Von Schwedt aus führte Bindemann einen lockeren Briefwechsel mit dem damals am Grauen Kloster in Berlin lernenden zukünftigen Philosophen. Bindemannn bestärkte Solger in seinen philologischen Studien und versuchte, ihn zum Dichten anzuregen. Bei Solgers Besuchen in Schwedt pflegten sie brüderlichen Umgang.

Im Jahr 1801 verließ Bindemann Schwedt und wurde Pfarrer in Neuendorf bei Bahn in Pommern (Banie, Woiwodschaft Westpommern). Noch in seiner Schwedter Zeit war Bindemann gemeinsam mit Friedrich Wilhelm August Schmidt (von Werneuchen) Herausgeber des „Neuen Berliner Musenalmanachs“ (1793–1797). Er selbst übersetzte die Schriften des griechischen Dichters Theokrit und gab 1793 die erste deutsche Gesamtausgabe der Werke Theokrits, „Idyllen und Epigramme“, heraus. Bekannt wurde Bindemann durch seine Erzählung und Posse „Stutzbart, ein satirisches Sittengemälde“, 1787 mit 21 Jahren verfasst. Ernst Christoph Bindemann starb am 19. November 1845 hochbetagt in Neuendorf.