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Verein ARZT hilft! e. V. im Einsatz mit Schwedter Ärzten (Archiv)

Seit Jahren begleitet der Schwedter Neurologe Alain Nguento Spendentransporte in Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in Kamerun. Vor einigen Wochen ist der Mediziner erneut nach Zentralafrika gereist, um die ärztlichen Kollegen dort bei der Behandlung der Patienten zu unterstützen und neurologische Untersuchungen durchzuführen. Zum ersten Mal begleitete ihn ein zweiter Facharzt aus dem Asklepios Klinikum Uckermark.

Foto: Warteraum
Die Wartezeit für den Besuch der Sprechstunde der deutschen Ärzte nahmen die Patienten gern in Kauf.

Alain Nguento kennt mittlerweile jedes Krankenhaus und Gesundheitszentrum in Kamerun. Er setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Sachspenden aus deutschen Kliniken dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Er selbst ist in der Region geboren und aufgewachsen und unterstützt in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender vom Verein Arzt hilft! e. V. zusammen mit vielen Helfern die Spendenverteilung vor Ort.

„Es fehlt in manchen Orten selbst an den einfachsten Dingen,“ beschreibt er die Situation in den notdürftig eingerichteten Krankenhäusern, „nicht nur Desinfektionsmittel oder Verbandsmaterial, auch sämtliche Medikamente oder selbst Patientenbetten sind Mangelware.“

Im Kreiskrankenhaus in Baham fehle es seinen Berichten zufolge sogar an OP-Lampen, so dass Operationen nur bei unzureichender Beleuchtung durchgeführt worden seien, wovon er sich persönlich überzeugte. „Diese Arbeitsbedingungen wären in Deutschland mehr als undenkbar“, erzählt er weiter, „in einem der Gesundheitszentren gab es nicht mal sauberes Wasser.“ Patienten würden sich zur Behandlung eigenes Wasser im Kanister mitbringen, worauf selbst das medizinische Personal dort angewiesen sei, um sich wenigstens die Hände zu waschen.

Und die im vergangenen Jahr vom Asklepios Klinikum Uckermark gespendeten Patientenbetten würden die einzige hochwertige Ausstattung darstellen, wie Nguento berichtete.

Foto: Patientengespräch
Herbert Joneleit im Gespräch mit einer Patienten im Beisein des Dolmetschers

Mehrere Tage lang führte der Chefarzt der Neurologie zusammen mit einem zweiten Mediziner aus dem Asklepios Klinikum Uckermark und weiteren deutschen Ärzten Sprechstunden für Patienten in verschiedenen Orten der Region durch. Sie behandelten weit mehr als 200 Männer, Frauen und Kinder.

Der Schwedter Internist Herbert Joneleit war zum ersten Mal bei einem Einsatz unter dem Dach des Vereins ARZT hilft! dabei. Er führte unter anderem Ultraschalluntersuchungen des Magen-Darm-Traktes durch und beriet Patienten mit unklaren Bauchschmerzen. Mit Unterstützung eines Dolmetschers konnte der deutsche Arzt Diagnosen und Behandlungsvorschläge mit den afrikanischen Kollegen vor Ort auswerten und beraten. So war auch eine unkomplizierte Verständigung mit den Patienten möglich.

Und auch Herbert Joneleit konnte ebenso wie Alain Nguento bestätigen, dass die Gesundheitseinrichtungen des afrikanischen Landes weiterhin auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen sind, um die medizinische Grundversorgung aller Einwohner zu gewährleisten.