Frühjahrssemester der Volkshochschule (Archiv)
Im Februar beginnt üblicherweise das neue Semester in der Volkshochschule mit einer Vielzahl an neuen Angeboten. Anmeldungen sind immer möglich. Falls ein Kurs nicht wie geplant stattfindet, erhalten alle eine entsprechende Information.
Was aber auf jeden Fall stattfinden kann, sind Online-Vorträge. Wenn Sie sich für einen Vortrag interessieren, erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung einen entsprechenden Zugangslink und können ganz bequem von zuhause aus mit Ihrem PC, Laptop oder Tablet am Vortrag teilnehmen.
Schönheit der Tiere – Evolution biologischer Ästhetik
Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard
4. Februar 2021, 19:30 Uhr (in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft)
Die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Biologin Christiane Nüsslein-Volhard wird in diesem Vortrag zeigen, welche Funktionen visuelle Attraktion bei Tieren besitzt. Natürliche „standards of beauty“ sind, im Anschluss an Darwin, Resultat und Motor zweigeschlechtlicher Fortpflanzung, wobei die relativ schmucklose Oberfläche des Menschen enorme Gestaltungs¬spielräume ermöglicht. Körperliche Signale – Farben, Töne, Gerüche – besitzen zugleich eine umfassendere kommunikative Funktion im interspezifischen Zusammenleben von Tier- und Pflanzenarten. Wie kommt es aber zur Ausbildung von Farben und Mustern an der Körper¬oberfläche? Erst in jüngster Zeit ist es gelungen, die molekulargenetischen Mechanismen zu entschlüsseln, die zur Farbproduktion und -verteilung führen. Im zweiten Teil ihres Vortrages zeichnet Nüsslein-Volhard die wissenschaftsgeschichtliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte nach und fasst ihre bahnbrechenden Studien zum Zebrafisch – ihrem Modellorganismus – zusammen.
Prof. Christiane Nüsslein-Volhard, 1942 bei Magdeburg geboren, ist emeritierte Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen und seit 2013 Kanzlerin des Ordens Pour le Mérite. Für ihre Entdeckungen von Genen, die die Entwicklung von Tier und Mensch steuern, sowie den Nachweis von gestaltbildenden Gradienten im Fliegenembryo hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 1995 den Nobelpreis.
Was ist Wissenschaft?
Prof. Dr. Klaus Mainzer
9. Februar 2021, 19:30 Uhr (in Kooperation mit der acatech)
In Corona-Zeiten sind viele Menschen von Fake-News und Verschwörungstheorien irritiert. Wer, wenn nicht Wissenschaft, soll uns im Zeitalter von Pandemien und Umweltkrisen Orientierung geben? Aber auch die Sicherung unserer Lebensgrundlagen ist ohne Wissenschaft und Technik nicht mehr möglich. Was kann aber Wissenschaft und was kann sie nicht? Mit welchen Methoden arbeitet sie? Was sind die Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnis? Diese Fragen berühren philosophische Grundlagen von Wissenschaft und Technik, bestimmen aber auch politische Entscheidungen über die Zukunft der Menschheit.
Prof. Dr. Klaus Mainzer war Professor für Wissenschafts- und Technikphilosophie an den Universitäten Konstanz, Augsburg und München (TUM). Er ist Mitbegründer des Carl Friedrich von Weizsäcker Center der Universität Tübingen. Er ist Autor zahlreicher Fachbücher mit internationalen Übersetzungen und Mitglied nationaler und internationaler Akademien wie z.B. der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech). Dort arbeitet er z.B. in der Steuerungsgruppe im Auftrag der Bundesregierung für eine Normungsroadmap der Künstlichen Intelligenz.
Syria, Libya and beyond – Militärische Interventionen und Völkerrecht
PD Dr. Paulina Starski
11. Februar 2021, 19:30 Uhr (in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft)
Das Völkerrecht verbietet es Staaten, in ihren Beziehungen Gewalt auszuüben – dies allerdings nicht ausnahmslos: Staaten dürfen sich gegen bewaffnete Angriffe verteidigen, sie dürfen militärischen Interventionen externer Akteure zustimmen und der UN Sicherheitsrat verfügt über die Kompetenz, militärisches Eingreifen zu autorisieren. Vor dem Hintergrund dieser Regeln des Friedenssicherungsrechts und der Interventionen in Libyen und Syrien wird sich der Vortrag folgenden Fragen zuwenden: Unter welchen Umständen erlaubt das Völkerrecht militärische Interventionen externer Akteure? Unter welchen Voraussetzungen sollte es diese erlauben? Wann sind Interventionen ein Gebot, wann eine Gefahr?
PD Dr. Paulina Starski ist seit 2014 Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Sie hatte Professurvertretungen an den Universitäten Köln und Berlin (Humboldt) und ist seit 2020 Professurvertreterin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Rassismus in den USA
Prof. Michael Hochgeschwender
22. Februar 2021, 19:30 Uhr
Der Rassismus in seinen vielfältigsten Formen, einmal gegenüber Schwarzen, zum anderen aber auch gegenüber Juden, Iren oder Asiaten, zählt gemeinhin als die Ursprungssünde der Demokratie in den Vereinigten Staaten. Der Vortrag wird die historischen Wurzeln dieses komplexen Phänomens ausleuchten, sich aber darüber hinaus der Frage stellen, was systemischer Rassismus in der Gegenwart der USA trotz aller Erfolge der Bürgerrechtsbewegungen konkret bedeutet.
Michael Hochgeschwender ist Professor an der LMU München. Er ist einer der besten Kenner der US-amerikanischen Geschichte und Autor zahlreicher Bücher (Die Amerikanische Revolution: Geburt einer Nation, 1763–1815, Der Amerikanische Bürgerkrieg).
Geschlossene Bühnen, leere Theater: Was bleibt von der Kultur nach Corona?
Alexander Gorkow und Laura Hertreiter
23. Februar 2021 (in Kooperation mit der SZ)
Die Kultur ist einer der großen Verlierer der Pandemie. Konzerte, Kabarett, Lesungen, Theater – vieles musste abgesagt werden oder fand nur mit ganz wenigen Besuchern statt. Musiker, Schauspieler und viele andere Künstler bangen um ihre Existenz. Die grund¬sätzliche Frage lautet: Wie geht die Gesellschaft in der Krise mit der Kultur um. Die große Sorge lautet, dass in der Pandemie ein Gutteil der kulturellen Substanz verloren geht. Über diese Fragen diskutieren die beiden SZ-Journalisten Alexander Gorkow und Laura Hertreiter. Beide leiten das Ressort Kultur und Medien.
Ethische und politische Überlegungen zu Leihmutterschaft und technologischer Reproduktion
Dr. Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin und Journalistin
25. Februar 2021, 19:00 Uhr
Früher wurden Kinder nur durch Geschlechtsverkehr gezeugt. Heute kann Technologie nachhelfen, um Sperma und Eizelle zu einem Embryo zu verschmelzen. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Männer, deren Sperma eigentlich unfruchtbar ist, können nun doch genetische Väter werden. Frauen können mit Embryonen schwanger sein, die von anderen gezeugt wurden. Eizellen und Sperma können gekauft und verkauft oder auch eingefroren werden. Sogar Gebärmuttertransplantationen gibt es bereits. In Deutschland sind solche Reproduktionstechnologien verboten – aber wie lange noch? Die Referentin Antje Schrupp lädt dazu ein, sich ein differenziertes Urteil zu bilden, das über ein simples „Pro und Contra“ hinausgeht.
Anmeldung
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