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Friedhofskultur – immaterielles Kulturerbe (Archiv)

Aktion „Friedhöfe auszeichnen“

Foto: Schild liegt auf einem Tisch
Schild „Immaterielles Kulturerbe Friedhofskultur“
Der Neue Friedhof der Stadt Schwedt/Oder steht jetzt im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur: Am Freitag, dem 18. September 2020 wurde ein entsprechendes Schild am Friedhofseingang angebracht, um so auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für unsere Stadt aufmerksam zu machen. Schwedt/Oder ist damit Teil eines bundesweiten Netzwerkes von über 100 Städten, die den diesjährigen Tag des Friedhofs am 20. September 2020 der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmen.

Bereits im März hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Allerdings ging die Auszeichnung im Corona-Lockdown völlig unter, weshalb man jetzt mit der Aktion „Friedhöfe auszeichnen“ bundesweit auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam macht.

Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden, sondern die Friedhofskultur, also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun. Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln.

Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden, der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Gesellschaft hat. Besonders bedeutsam ist seine soziale Funktion: Der Friedhof erweist sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirkt auch sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich dieser Kulturraum über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als ein Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, zum Beispiel auch als Ort der Biodiversität.

Die Auszeichnung des Neuen Friedhofs in Schwedt/Oder hat das „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ initiiert, das sich der Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturerbes verschrieben hat. Auf seiner Seite www.kulturerbe-friedhof.de finden sich umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur in Deutschland, die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft.

Foto: Gittertor und Schriftzug an der roten Klinkermauer
Eingang zum Neuen Friedhof (Foto: Harald Bethke)

Der Neue Friedhof an der Vierradener Chaussee wurde 1968 bis 1970 statt der bisherigen, eingeebneten Friedhofsflächen im Stadtgebiet angelegt. Er beherbergt etwa 7 000 Grabstätten. Die Freiflächengestaltung stammt vom Landschaftsgestalter W. Meißner. Das Gittertor und der Schriftzug „Neuer Friedhof“ stammen vom Berliner Kunstschmied Fritz Kühn. Aufmerksamkeit verdienen außerdem vier historische Grabdenkmäler, das hierher umgesetzte Mahnmal für die Verfolgten des Naziregimes und die Feierhalle.