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Ehrenpreis des Bürgermeisters 2015 (Archiv)

Im Rahmen seines Neujahrsempfanges 2015 verlieh der Bürgermeister der Stadt Schwedt/Oder am 22. Januar den Ehrenpreis an Frau Doris Koch und Herrn André Kielack.

Porträtfoto
Doris Koch, Ehrenpreisgewinnerin 2015

Doris Koch

Wir alle wissen, dass wir in der Gemeinschaft stark sind. Wir alle wissen, dass bei Problemen Reden hilft. Und doch können wir an unsere Grenzen stoßen und stehen ratlos da. Das kann eintreten, wenn man sich zum Beispiel mit einem plötzlichen Schicksalsschlag oder einer schweren Erkrankung auseinandersetzen muss.
Nach dem ersten Schock fühlen sich viele Menschen häufig allein gelassen und sind zunächst nur begrenzt in der Lage, die nächsten Schritte zu finden und zu gehen.
Selbsthilfegruppen weichen diesen Situationen nicht aus. Die Mitglieder einer sol-chen Gruppe wissen aus eigenem Erleben, was Betroffene empfinden. Sie kennen den bodenlosen Fall, die Hilflosigkeit, die jetzt vorherrschenden Ängste und Gefühle. Allein durch ihr Dasein können sie Hoffnung und Zuversicht vermitteln und signalisieren, dass der Weg nicht allein gegangen werden muss.

Den Ehrenpreis verleihe ich an eine Schwedterin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, krebskranken Frauen Kraft und Stärke zu geben. Hilfe zur Selbsthilfe ist die Devise von Frau Doris Koch, der Leiterin der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs.
Die Erfahrungen weitergeben, die sie mit der eigenen Erkrankung gemacht hat, ist ihr ein enorm großes Anliegen. Für andere da zu sein, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Ihnen die Ängste zwar nicht nehmen, aber kleiner machen, das schafft sie seit fast drei Jahrzehnten mit großem Engagement und viel Zuversicht.
Vor 25 Jahren gründete sie die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs und leitet sie seitdem mit scheinbar unendlicher Kraft. Sie investiert in die Gruppe viel Zeit, Aus-dauer und vor allem Liebe.
Hat erst einmal eine Frau den Weg in die Gruppe gefunden, dann wird sie dort von Allen mit offenen Armen empfangen und erfährt Unterstützung und Hilfe in allen Belangen, die plötzlich auf sie einstürmen. Die Gruppe ist aber nicht nur für die Be-troffene da sondern auch für die Angehörigen und das wird von vielen als sehr wohltuend empfunden.
Mittlerweile kümmert sich Doris Koch nicht nur um bereits in Schwedt erkrankte Frauen, denn sie setzt sich auch über die Grenzen des Landes hinaus um Gründungen von Selbsthilfegruppen in unserem Nachbarland Polen ein. Seit 2011 arbeiten die Schwedter Frauen eng mit der Gruppe „Ewa“ in Gryfino und „Teresa“ in Chojna zusammen. Anlässlich des Lucia-Tages „Lichter gegen Brustkrebs“ erhielt Doris Koch von den polnischen Schwestergruppen die Ehrenmitgliedschaft für ihr unermüdlich ehrenamtliches Engagement. Die Zusammenarbeit der Gruppen ist für alle Seiten von unschätzbarem Wert.

 

Porträtfoto
André Kielack, Ehrenpreisgewinner 2015

André Kielack

Wer in seiner Kinder- und Jugendzeit Sport getrieben hat, der bleibt dem Sport meist treu. Einige von ihnen entschließen sich auch dazu – und das meist ganz selbstverständlich –, die Erfahrungen und die Werte, die einem selbst vermittelt wurden, an die nächste Generation weiterzugeben. Solche Personen sind für das Miteinander in unserer Stadt unverzichtbar.

Für den Mann, den ich heute mit dem Ehrenpreis für sein vielfältiges Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit würdige, ist es nicht nur eine Selbstverständlichkeit für die Jüngeren da zu sein sondern auch eine Herzensangelegenheit. In seinen Augen ist ohne eigenes Engagement, Kritik unangebracht.

Seit Kindertagen mit dem Sport verbunden, machte er mit 18 Jahren seinen Trainerschein, um seine Erfahrungen an die Nachfolgegenerationen weiterzugeben. Seitdem trainiert er beim TSV Blau-Weiß 65 Schwedt e. V. regelmäßig ehrenamtlich 2-mal wöchentlich interessierte Erwachsene, Jugendliche und Kinder im Bereich Judo. Im Herzen jung geblieben und stets mit einem gewitzten Lächeln auf den Lippen akzeptieren ihn vor allem die Kinder und Jugendlichen, zu dem sie gerne gehen, Ratschläge einholen oder einfach nur einen Scherz machen wollen. Gleichzeitig fordert er seinen Schützlingen einiges ab – stets mit der nötigen Portion an Strenge und Geduld – um sie für die Wettkämpfe und ein Stück weit fürs Leben vorzubereiten. So ist es ihm auch stets eine Herzenssache gemeinsame Ausflüge und Fahrten zu organisieren, um die Gruppen-dynamik zu stärken und den Spaß am Sport nicht zu kurz kommen zu lassen.

Doch das Engagement im Sport scheint ihm nicht genug. Der Kinder- und Jugendarbeit treu geblieben, lenkt Herr André Kielack seit 8 Jahren als Vereinsvorsitzender die Geschicke des Karthausclub e.V.  Während seiner Amtszeit wurde die Heimstätte des Jugendclubs voll saniert, so dass das Angebot für die Kinder- und Jugendlichen in den Räumlichkeiten deutlich erweitert werden konnte. Seiner hilfsbereiten Art, aber auch Begeisterungsfähigkeit für neue Ideen ist es zu verdanken, dass die Idee von einem Jugendmusikfestival nicht unterging. Mit dem POTY-Festival – bei dem Jugendliche von der Idee, über die Planung und Organisation, bis zum Konzerttag mitwirkten – wurde ein nachhaltiges Jugendprojekt angestoßen, das in diesem Jahr in seine zweite Auflage geht und das Stadtbild bzw. -image um einen bunten, liebenswerten Punkt bereichert.

Als geborener Schwedter ist es ihm ein innerstes Bedürfnis, einen Beitrag für seine Stadt zu leisten und sie zu einem lebens-, liebenswerten und familienfreundlichen Ort zu machen. Dabei bewahrt er sich stets ein Lächeln und ist mit seiner gelassenen Art selten aus der Ruhe zu bringen.