Ehrenpreis der Bürgermeisterin 2024 (Archiv)
Im Rahmen des Neujahrsempfanges 2024 verlieh die Bürgermeisterin der Stadt Schwedt/Oder am 25. Januar den Ehrenpreis an Frau Annette Clauß und Herrn Alexander König.
Annette Clauß
Die vergangenen Jahre mit Corona haben Spuren bei uns allen hinterlassen. Aber insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen wirken die persönlichen Erfahrungen bis heute nach. Umso wichtiger war und ist es für sie, Menschen und bedürfnisgerechte Angebote im Umfeld zu haben, die sie stärken und fordern.
Die Schwedterin, der ich heute den Ehrenpreis verleihe, hat in den vergangenen 25 Jahren für die Kinder und Jugendlichen in Schwedt einen Ort des Lachens, Weinens, Streitens und Versöhnens geschaffen. Ein Ort der Gemeinschaft, in der junge Menschen sich geborgen fühlen können, aber auch Unterstützung und Anleitung zur Seite bekommen, wenn es darum geht, ihre kreativen Potenziale zu entfalten.
Beim Tanzen in der Funkengarde für den nächsten Rathaussturm oder dem Proben für das beliebte Kinder-Weihnachtsmärchen bleibt es nicht aus, auch die eine oder andere Träne zu trocknen oder den Frust über die schlechte Mathe-Note abzufangen. Freundlich und einfühlsam, nie belehrend, ist sie als Mentorin bei den Vereinsmitgliedern beliebt und hat viele Kinder und Jugendliche auf einem Teil ihres Lebens – auf dem Weg zum Erwachsen werden – begleitet und gefördert.
Dafür organisiert Annette Clauß jedes Jahr das traditionelle Theatersommercamp, an dem ca. 25 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren teilnehmen, um unbeschwerte und inhaltlich sinnvoll ausgestaltete Ferientage zu verbringen. Dort werden erste Szenen einstudiert, Sprech- und Bewegungsabläufe geprobt, aber auch das soziale Miteinander und die eigenen Stärken der Persönlichkeit gefestigt.
Neben ihrem Engagement im Theater Stolperdraht e. V. bringt Annette Clauß ihre organisatorischen Fähigkeiten in diversen Arbeitsgruppen für die Ausrichtung städtischer Feste ein. Ihre Liebe zum Detail und ihre Leidenschaft für die Organisation von Festlichkeiten tragen maßgeblich dazu bei, dass der Family Day, die Kinder- und Jugendmeile der Mittsommernacht und das offene Weihnachtsfest für Geflüchtete und ihre Familien ein voller Erfolg werden.
Darüber hinaus widmet sie einen Teil ihrer Freizeit dem kommunalpolitischen Ehrenamt. In Zeiten, in denen der Anteil an Frauen in der Politik nicht mehr steigt, sondern stagniert oder sogar schrumpft, ist es umso erfreulicher, dass Annette Clauß seit Jahren eine Konstante in der Schwedter Kommunalpolitik ist. Wir kennen sie als ruhige, besonnene Stadtverordnete, die unaufgeregt, stets zielgerichtet und mit Sachverstand die Entscheidungen im Stadtparlament zum Wohle der Stadt trifft.
Von 2011 bis 2019 wurde sie zusätzlich zur Integrationsbeauftragten der Stadtverordnetenversammlung benannt und war vor allem in der Hochphase der Flüchtlingswelle eine große Stütze und Sprachrohr der Geflüchteten.
Es gäbe noch einiges mehr über das Engagement von Annette Clauß zu sagen. Lassen Sie es mich zusammenfassen: Unermüdlich und unaufgeregt, nie in der ersten Reihe stehend, emsig wie eine Biene, bewahrt sie selbst in herausfordernden Zeiten stets einen kühlen Kopf, das macht sie zu einer verlässlichen Säule in unserer Stadt.
Alexander König
Es gibt Ereignisse im Leben, die reißen einem den Boden unter den Füßen weg. Der Verlust eines geliebten Menschen ist eines dieser Momente. Danach wieder aufzustehen, neue Kraft zu schöpfen und anschließend dort aktiv zu werden, wo man mit dem eigenen persönlichen Schicksal konfrontiert wird, zeugt von wahrer Größe.
Ich möchte heute einen Helden des Alltags ehren, der sich mit ganzem Herzen denjenigen widmet, die auf besondere Zuneigung und selbstlose Unterstützung angewiesen sind.
Als aktives Mitglied im Verein Kolibri hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen Zeit, Aufmerksamkeit und Trost zu spenden, die es in schweren Zeiten am nötigsten haben. Er schenkt krebskranken Kindern und ihren Familien in seiner Freizeit ein Lächeln, wenn der Schatten der Krankheit schwer auf ihren Herzen lastet.
Für die Projekte „Freude schenken“ und „Herzenswunsch“ sammelt er Spenden, knüpft Kontakte und bringt Menschen zusammen, um wieder etwas Freude und Spaß in das Leben der Betroffenen zu bringen. Dazu gehören Familienauszeiten an der Ostsee, Begegnungsnachmittage der Kinder mit ihren Idolen wie die Fußballprofis Toni Leistner und Max Kruse oder einfach nur das große Lego-Set von Harry Potter.
Mit seiner 2019 ins Leben gerufenen Trauergruppe wurde im Familienzentrum in Oderberg ein Garten der Erinnerung angelegt, bei dem jede Familie einen Baum für ihr Sternenkind pflanzen und über die Jahre pflegen kann.
Doch sein Engagement geht noch darüber hinaus.
Dem Leben Würde und schöne Momente zu geben, auch wenn das Leben nur noch für Wochen oder Tage möglich ist, das ist im Schwedter Haus Paul ganz fest mit Alexander König verbunden.
Seit der Eröffnung der Einrichtung im Jahr 2021 hat er einen Freundeskreis von ca. 10 Personen aufgebaut, die den Bewohnerinnen und Bewohnern in ihrem letzten Lebensabschnitt zur Seite stehen. Gemeinsam organisieren sie Kochnachmittage, Konzerte, Bibelstunden, tierbegleitete Therapien und andere Veranstaltungen in der Palliativeinrichtung.
Und als wären diese Ehrenämter nicht emotional und herausfordernd genug, bringt sich Herr König mit unermüdlichem Eifer an der Schwedter Flussbadestelle ein – erst im Freundeskreis und später als aktives Mitglied im Vereinsvorstand.
Neben der Betreuung der kleinen Schwedter Oase organisiert er vor Ort vielfältige öffentliche Veranstaltungen. Ob kleine und große Konzerte, Aktionen zur Umweltbildung für Kitas, große Piratenfeste oder das Winterbaden. Selbstlos und stets mit einem Lächeln im Gesicht kümmert er sich auch um die kleinen Dinge vor Ort, beantwortet Fragen von Gästen, hilft bei der Pflege des Geländes oder übernimmt die Badeaufsicht im Sommer.