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Denkmalschutzpreis 2021 (Archiv)

Foto: 2 Personen mit Urkunde
Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe und Preisträger 2021 Axel Reineke
In der Stadtverordnetenversammlung am 1. Dezember 2021 wurde zum sechsten Mal der Denkmalschutzpreis der Stadt Schwedt/Oder vergeben. Der 2009 ins Leben gerufene Preis wird alle zwei Jahre verliehen und dient der Auszeichnung beispielhafter denkmalpflegerischer Leistungen in der Stadt Schwedt/Oder einschließlich ihrer Ortsteile.

1. Preis: 

Verein Uckermärkisches Studienzentrum Leuchtfeuer e.V. mit Vorstand Axel Reineke

für seine Bemühungen zur Erforschung und Vermittlung der Heimatgeschichte

Der Verein arbeitet seit 2014 ehrenamtlich an heimatgeschichtlichen Zusammenhängen, forscht, bewahrt und stellt aus, insbesondere zu Spuren jüdischen Lebens in der Uckermark. In Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesdenkmalamt wurde die Sammlung erfasst und wird im Jahrbuch 2021 des Brandenburgischen Denkmalschutzes veröffentlicht.

Foto: Siegel
Siegel des Rabbiners Nathan Hirsch Kuttner (Quelle: Uckermärkisches Studienzentrum Leuchtfeuer e.V.)
Das persönliche Siegel des Schwedter Rabbiners Nathan Hirsch Kuttner ist ein bedeutendes jüdisches Artefakt, nur wenige Petschaften sind bis heute erhalten geblieben und ihrem Besitzer zuzuordnen. Unter Rabbiner Nathan Hirsch Kuttner wurden in Schwedt die Synagoge errichtet, die Mikwe gebaut und der jüdische Friedhof angelegt.

Ein weiterer Fund ist eine leider zerstörte Menora, ein jüdischer kultischer Leuchter, der vermutlich bei der Reichspogromnacht in Schwedt zerstört wurde. Der Verein arbeitete eine Monographie dazu auf, im Laufe der Forschungen konnte sogar die Verbindungen zu der Familie des ehemaligen Besitzers ermittelt werden. Hier steht der Verein mit noch lebenden Verwandten in Korrespondenz, die endgültigen Ergebnisse zu dieser Forschung werden noch vervollständigt.

Dem Verein ist es gelungen, eine beachtliche Sammlung an Originalliteratur der Region in seinen Bestand aufzunehmen. Ein weiteres Beispiel ist die erste Chronik der Stadt Stettin von 1613, die für Lehre und Forschung zur Verfügung steht. Beide Seiten der Oder, polnische wie deutsche Historiker bedienen sich der profunden Chronik, um historisch relevante Quellenkunde zu analysieren und ihre Thesen zu stützen. Hier steht der Verein mit Universitäten in Kontakt (Greifswald und Stettin).

Der Austausch und die Begeisterung für Geschichte möchte der Verein auch Kindern und Jugendlichen vermitteln. So wurde eine Jugendgruppe initiiert, die bis heute aktiven Bestand hat. Herr Reineke hat mit seiner Jugendgruppe (ab 2016) beachtliche Funde teils von landesgeschichtlicher Bedeutung für die Nachwelt gefunden und erhalten.

Zur öffentlichkeitswirksamen Präsentation veranstaltet der Verein Vorträge und berichtet zu Funden und Artefakten des Verein im historischen Kontext. Herr Reineke als ehrenamtlicher Denkmalpfleger hat maßgeblich mitgeholfen, den letzten noch originalen Teil des barocken Schwedter Stadtschlosses, die Gartenmauer, unter Denkmalschutz stellen zu lassen.

Einen Teil der Vereinsarbeit nimmt die historische Darstellung ein, mit der Herr Reineke und der Verein als Repräsentant der Stadt Schwedt europaweit die Schönheit und die große Geschichte der Region nach außen trägt. Dabei liegt die deutsch-polnische Geschichte als Schwerpunkt im Fokus. Hier bemüht sich der Verein um Bündnisse und Kooperationen. Für seine Leistung und ehrenamtliche Arbeit bei der Förderung beiderseitigen Verbindungen wurde Herr Reineke vom Marschall der Wojewodschaft Westpommern Olgierd Geblewicz 2019 persönlich ausgezeichnet.