Reparatur der Landgrabenbrücke (Archiv)
Die seit August 2014 gesperrte Landgrabenbrücke wird nach Auskunft des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde im November, Dezember 2017 repariert.
Mittelfristig ist ein Ersatzneubau geplant. Ein Umsetzungstermin ist derzeit nicht bekannt. Daher erfolgt zwischenzeitlich die Instandsetzung des hölzernen Fahrbahnbelages. Damit wird die Brücke wieder für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein. Eine Überquerung durch Fahrzeuge bleibt weiterhin untersagt.
Zur Geschichte
Die Brücke überführt am Wasserstraßen-km 117,782 östlich von Berkholz-Meyenburg in Zützen einen Wirtschaftsweg über die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße auf die Polderflächen zwischen Strom-Oder und dem zur Schifffahrtsstraße ausgebauten, westlich gelegenen Vorflutkanal.
Bei der 1908/1909 erbauten Brücke mit West-Ost-Ausrichtung handelt es sich um eine Stahlfachwerk-Trogbrücke mit unten angeordnetem Windverband. Erbaut wurde die Brücke als Wirtschaftsweg, das heißt als Zuwegung zu den landwirtschaftlich genutzten Polderflächen.
Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 50,48 Metern und eine nutzbare Breite von 4,35 Metern. Die Fahrbahn ist 3,32 Meter breit und beidseitig sind schmale Notwege angeordnet. Der Brückenüberbau besteht aus zwei stählernen, genieteten Fachwerkträgern, deren Obergurte bogenartig geführt sind. Die Bohlen der Fahrbahn sind aus Eiche. Die Durchfahrtshöhe der Wasserstraße beträgt 6,90 Meter, die Durchfahrtsbreite für den Schiffsverkehr 24,75 Meter.
Die Geschichte des Ausbaus der Oder-Havel-Wasserstraße im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bzw. des Großschifffahrtsweges Berlin–Stettin ist auch eine Geschichte des Brückenbaus. Die Landgrabenbrücke ist neben der Brücke in Stolpe die letzte Brücke, die ursprünglich überliefert ist. Daher ist sie insbesondere wegen ihrer Konstruktion von technikgeschichtlicher Bedeutung.
Seit September 2014 steht die Landgrabenbrücke über die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg.