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Dr. Hans Lobeck

Sanitätsrat, Förderer des Gesundheitswesens, Ehrenbürger von Schwedt

geboren 06.03.1858 in Tiefenort (Kr. Deutsch Krone)
gestorben 08.09.1945 in Angermünde

Sanitätsrat Doktor Hans Lobeck nahm 1881 seine Tätigkeit in Schwedt auf. In den 55 Jahren seiner Tätigkeit bis 1936 prägte er die medizinische Versorgung in der Stadt. Neben der Betreuung der Patienten in seiner Praxis leitet er ab 1926 mehrere Jahre das städtische Krankenhaus.

Zur Vermeidung von Seuchen und zur Verschönerung des Stadtbildes ließ er im Jahr 1900 die Schinderkuhle auf dem ehemaligen Gehege zuschütten. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand dort durch die Bemühung von Otto Borriss der Park Stengerhain in heutiger Gestalt. 1900 wurde Lobeck Vorsitzender des im selben Jahr gegründeten Gartenbau-Vereins und 1929 Mitglied des neu gegründeten Verschönerungsvereins Schwedt e. V.

Lobeck war ferner Mitglied des gemeinnützigen Bürgervereins und des Magistrats der Stadt. Zur Verbesserung des Straßenverkehrs und der Verschönerung der Stadt stiftete Lobeck (1933) 55.000 Mark aus seinem Privatvermögen. Die aus der Stiftung zu finanzierenden Maßnahmen, die nicht alle realisiert wurden, betrafen unter anderem die Weiterführung von Straßen in der Innenstadt, die Bebauung der Nordseite der Lindenallee durch Abriss der dortigen Scheunen, den Neubau der Kleinkinderbewahranstalt und – damals schon – die Stilllegung der beiden Friedhöfe im Stadtgebiet und dafür die Anlegung eines Waldfriedhofs. Mit der Lobeck’schen Stiftung finanzierte man auch den Bau der Flussbadeanstalt am Kanal in der Nähe des Kietzes. Allerdings wurden nicht alle gewünschten Bauvorhaben durch die Stadt erfüllt, dafür kamen andere hinzu. Als Gegenleistung seiner Stiftung verlangte Lobeck lediglich von der Stadt die Pflege seines und seiner Mutter Grab sowie für seine Wirtschafterin und Aufwärterin bestimmte Geldbeträge bis zu deren Tod. Die nach seinem Tod noch anwachsenden Mittel sollten auch zum Um- und Ausbau des Krankenhauses, zur Errichtung von Sportstätten, von Pflegeheimen für körperlich behinderte Menschen und für die Planierung der Teiche im Park Monplaisir zur Beseitigung der dortigen Mückenplage verwendet werden.

Am 27. Oktober 1935 erhielt Lobeck aufgrund seines uneigennützigen Einsatzes den Ehrenbürgerbrief der Stadt. Im selben Jahr wurde die Flussbadeanstalt am Kanal, errichtet aus Mitteln der Lobeck´schen Stiftung, südlich des Juliusturms eröffnet. Sanitätsrat Dr. Hans Lobeck starb am 8. September 1945 im Angermünder Krankenhaus.

Foto: viele badende Menschen am Fluss
Die Badeanstalt wurde 1935 eröffnet.