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Christian Bernhard von Bredow

Besitzer von Zützen, Königlich preußischer Major unter Friedrich II.

geboren 07.09.1727 in Zützen
gestorben 15.01.1800 in Zützen

Die Familie von Bredow war mit kurzen Unterbrechungen von etwa 1658 bis 1816 Besitzer von Zützen. 1746 wurde Christian Bernhard von Bredow in Nachfolge seines Vater Hans Sigismund von Bredow, der bereits 1736 starb, Besitzer des Gutsdorfes Zützen. In seiner militärischen Karriere schaffte er es zum königlich preußischen Major und wurde Flügeladjudant Friedrich des Großen im Siebenjährigen Krieg. Auf die Gefahren, die er dabei zu überwinden hatte, deutet der Spruch im Zützener Mausoleum: „meine Seele danke den Herrn vor alles Gute so er mir erzeiget, und aus so vielen Gefahren errettet“.

In Zützen hing ein Pastellporträt des Königs als dessen würdiges Geschenk an Bredow. 1768 heiratete Christian Bernhard von Bredow im Alter von zweiundvierzig Jahren die vierzig Jahre alte Magdalena Catarina von Barfuß (Barffus) aus dem Cunersdorfschen Adelsgeschlecht. 1777 kaufte Christian Bernhard von Bredow das Gut Flemsdorf von den Greifenbergs.

Christian Bernhard von Bredow war ein guter Landwirt. Diverse Pläne zur Eindeichung der Wiesen gingen auf ihn zurück. Wie er in einer Beschreibung seiner Tätigkeit als Landwirt schilderte, hatte er eine Technik entwickelt, mit der man aus Seen, Tümpeln und Brüchen das Wasser durch unterirdische Kanäle ableiten könne. Tatsächlich waren solche aus Feldsteinplatten gemauerten Abflüsse später noch vorhanden. Aber er war auch ein Original, was am folgenden überlieferten Zwischenfall verdeutlicht werden soll: Einmal meldete sich sein Sohn bei ihm - in voller Uniform als Cornet im Regiment Gensdármes. Von Bredow macht mit ihm einen Spaziergang zur frisch von ihm gepflanzten Lindenallee. Dort angekommen holte er unvermittelt aus und gab seinem Sohn zwei kräftige Ohrfeigen. Der, in seiner Ehre gekränkt, will zum Degen greifen. Darauf der alte Bredow: „Lass ruhig stecken mein Sohn, ich habe dir diese Ohrfeigen nur gegeben, damit du dich jederzeit entsinnst, wann diese Lindenallee gepflanzt wurde."

1792/93 errichtete er auf dem Zützener Kirchhof ein Mausoleum als Erbbegräbnisstätte der Familie von Bredow im frühklassizistischem Stil, das von kunstgeschichtlicher Bedeutung ist. Die nicht standesgemäße Verheiratung seines Sohnes Carl August von Bredow mit einem Dienstmädchen veranlasste Christian Bernhard von Bredow zu folgender Inschrift an der Eingangstür des Erbbegräbnisses: „Zurück Vollendeter, wann du hier kein Recht hast, und dein Nahme nicht hieselbst aufgezeichnet ist, oder der Fluch trifft deine Nachkommenschaft."

1799, ein Jahr vor seinem Tod, stiftete Christian Bernhard von Bredow für die Kirchgemeinde eine finanzielle Zuwendung in Höhe von 500 Reichstalern, von dessen Zinsen Aufwendungen wie die Reinigung des Erbbegräbnisses, kirchliche Dienste und Schulgeld für arme Kinder finanziert werden sollten. Pastor Kriele zu Criewen wurde 1878 vom Königlichen Konsistorium wegen angeblicher Fehler bei der Verwaltung des Legats ungerechtfertiger Weise getadelt. Das Vermögen wurde 1945 abgewertet. In den sechziger Jahren erhielt die Kirchengemeinde von dem Sparbuch einen Betrag von 80 Mark, der wieder zinsbringend für die Erhaltung des Mausoleums und der Kirchhofsmauer angelegt wurde. So wirkt Christian Bernhard von Bredow noch bis in die Gegenwart.

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