Kirche Kummerow
Dorfstraße 41a, Ortsteil Kummerow, 16303 Schwedt/Oder
Kummerow, nördlich von Schwedt, ist ein Bauerndorf aus der Askanierzeit, ein Angerdorf. Es liegt im weiträumigen Welsebruch, von seiner Vorgeschichte ist wenig bekannt. Besiedelt mit Bauern mittleren Besitzes und ohne Gut und Gutsherr konnte es sich keine stattliche Kirche leisten, sondern musste sich mit einer kleinen Saalkirche zufrieden geben.
Die Kummerower Kirche gehört zu den Kirchen in der Uckermark, die dem Besucher weithin sichtbar das Nahen einer Ortschaft ankündigten. Wir finden sie, von Stendell kommend, links am Ortseingang. Die Dorfkirche ist ein Feldsteinbau vom Ende des 13. Jahrhunderts, die südliche Vorhalle wurde später angefügt. Das Feldsteinmauerwerk weist Unregelmäßigkeiten auf und zeugt von recht laienhaftem Umgang mit dem Material Feldstein. Erwähnenswert ist das spätmittelalterliche Portal des Kirchhofes.
Der freistehende Glockenstuhl befindet sich an der Westseite der Kirche und trägt eine kleine Bronzeglocke. Sie wurde 1718 angeschafft und von Johannes Helmut Schmidten aus Stettin gegossen.
Im Kircheninneren finden wir einen einfachen Altartisch und eine wertvolle polygone Kanzel aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. In der Zeit der napolionischen Feldzüge wurde sie von der Gemeinde in Sicherheit gebracht und in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts restauriert, so dass sie heute wieder in voller Pracht zu bewundern ist.
Die sonst schlichte Innenausstattung wird durch zwei Holzplastiken aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts ergänzt. Sie stehen vor der Altarwand und stellen Johannes den Täufer und den Apostel Petrus dar. Auffällig ist auch der Taufstein aus Sandstein, wohl aus dem 14. Jahrhundert. Das Taufbecken ist sehr groß und flach. Es ist mit Blattreliefs besetzt. Anzunehmen ist, dass es womöglich früher für Ganzkörpertaufen benutzt wurde.