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Trauerseeschwalbenbrut im Nationalpark (Archiv)

Besondere Schutzmaßnahme erforderlich

Ausschnitt aus der Karte
Ausschnitt aus der Karte
Sie ist 25 cm groß, schieferschwarz, sehr wendig und schnell und erbeutet im rasanten Sturzflug kleine Fische – die Trauerseeschwalbe. Dazu ist sie extrem selten, in Deutschland brüten nur rund 1000 Paare, davon allein 100 im Nationalpark Unteres Odertal. Die Trauerseeschwalbe nimmt menschliche Störungen sehr übel, die Gelege fallen Eiräubern zum Opfer oder werden aufgegeben. Um den Schutz einer kleinen Kolonie auf dem Plönesee in der Nähe von Criewen zu gewährleisten, ist dieser Bereich für Angler bis zum 31. Juli 2008 gesperrt.

Ursache für die Seltenheit der Trauerseeschwalbe ist auch der Rückgang der Schwimmblattvegetation auf Gewässern, hier werden bevorzugt die Nester angelegt. Da es sich hierbei um eine ziemlich „wacklige Angelegenheit" handelt, werden immer wieder Gelege bei extremen Wetterereignissen (Sturm, Starkregen) vernichtet.

Im Nationalpark Unteres Odertal findet die Art auch heute noch geeignete Lebensräume. Um die Ausflugrate der jungen Seeschwalben zu erhöhen, werden jedes Jahr in einer Gemeinschaftsaktion der Naturwacht mit dem NABU, Regionalverband Schwedt/Oder, an ausgewählten Standorten im Nationalpark spezielle schwimmende Nisthilfen ausgebracht. Diese Maßnahme trägt wesentlich zur Erhöhung der Nachkommenschaft und damit zu einer Stabilisierung des Brutbestandes bei.

Entsprechend der Verordnung zur Regelung der Fischerei im Nationalpark „Unteres Odertal" (NatPUOFischV) vom 21. Februar 2007 ist in Bereichen von Seeschwalbenkolonien die Ausübung der Fischerei grundsätzlich verboten (hierzu zählt auch das Angeln). Bekannte, traditionelle Seeschwalbenkolonien sind im Merkblatt für die Angelfischerei im Nationalpark für 2008 ausgewiesen. Auf dem Plönesee in der Gemarkung Criewen und Zützen hat sich in diesem Jahr eine kleine Gruppe von 8 Paaren Trauerseeschwalben zur Brut auf Schwemmgut und Blattpflanzen angesiedelt. Um diese Kolonie vor Störungen zu schützen, ist für diesen Bereich ebenfalls ein Angelverbot bis zum 31. Juli erforderlich.  Gegenwärtig brüten die Altvögel noch, frühestens zum Ende des Monats sind die jungen Seeschwalben hier flügge.

Die Nationalparkverwaltung bedankt sich bei den im Nationalpark Unteres Odertal aktiven Petrijüngern für die verständnis- und rücksichtsvolle Beachtung der zahlreichen Schutzbestimmungen und Angeleinschränkungen. Mit der Ausgabe der Angelkarten in 2008 sind die Bestimmungen der Fischereiverordnung erstmalig in die Praxis umzusetzen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen gab es bisher keine Beanstandungen oder Verstöße.

Downloads

Karte mit dem Gebiet der gefährdeten Brutkolonie (PDF-Dokument)