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Ehrenpreis des Bürgermeisters 2017 (Archiv)

Im Rahmen seines Neujahrsempfanges 2017 verlieh der Bürgermeister der Stadt Schwedt/Oder am 26. Januar den Ehrenpreis an Frau Kathrin Putzbach-Timm und Herrn Gerd Reinke.

Porträtfoto
Kathrin Putzbach-Timm

Kathrin Putzbach-Timm

Sterbebegleitung ist ein Wort, unter dem sich viele Menschen nichts Genaues vorstellen können oder wollen. Sie ist eine große emotionale Herausforderung und erfordert Kraft sowie Mut. Einige Menschen nehmen sie an. Freiwillig und unentgeltlich begleiten sie Menschen in ihren letzten Stunden, wenn sie es wollen.

Eine von ihnen ist Frau Kathrin Putzbach-Timm. Seit zehn Jahren ist sie als Sterbebegleiterin des Ambulanten Hospizdienstes „Am Drachenkopf“ Eberswalde ehrenamtlich tätig.

Kathrin Putzbach-Timm glaubt daran, dass jeder Mensch bis zum letzten Augenblick seines Lebens eine Bedeutung hat und trägt mit ihrem Engagement dazu bei, dem Sterbenden die verbleibenden Monate, Tage oder Stunden so lebenswert wie möglich zu machen.
In dieser schweren Zeit des Abschieds ist sie für den sterbenden Menschen und seine Angehörigen da, ist ihm nah, führt Gespräche, macht mit ihm Spaziergänge, hört zu, schweigt gemeinsam und hält auch Tränen und Fragen aus, auf die es keine Antworten gibt.
Für sie ist es selbstverständlich, dass die Würde und Bedürfnisse eines Menschen auch und gerade in der letzten Phase der Vollendung seines Lebens das Wichtigste sind, was es zu wahren gilt.
Sie leistet ihr Ehrenamt im Stillen, wird von der Öffentlichkeit kaum bemerkt. Dabei ist ihr Einsatz sehr bedeutend sowohl für den Sterbenden und dessen Angehörigen als auch für die Gesellschaft.

Kathrin Putzbach-Timm selbst findet es für ein Sinn erfülltes Leben und ein funktionierendes Miteinander unerlässlich, ein Stück ihrer Zeit, Kraft und Kompetenz für Menschen, die dessen bedürfen einzusetzen.

Dies ist auch ihre Motivation für die Hilfe, die sie Geflüchteten seit über einem Jahr zuteil werden lässt. Mit Beginn der Flüchtlingswelle, die im Herbst 2015 auch die Stadt Schwedt/Oder erreichte, engagierte sie sich von Anfang an bei der Durchführung von Sprachkursen. Zusammen mit einigen anderen Schwedter Bürgerinnen und Bürger half sie mit, Sprachkurse aufzubauen und durchzuführen.
Anfänglich ging es nur um das Erlernen der Sprache, inzwischen gehört auch die Begleitung bei Behördengängen oder die Hilfe bei der Suche nach Praktikumsplätzen und Freizeitmöglichkeiten dazu. Dabei bedarf es einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit und Energie, die sie – wie ihren Optimismus – nie verliert.

Es gäbe noch einiges mehr über das Engagement von Kathrin Putzbach-Timm zu sagen.
Lassen Sie es mich zusammenfassen: Unermüdlich und unauffällig, nie in der ersten Reihe stehend, emsig wie eine Biene, hilft sie den Menschen der Stadt, begleitet diejenigen, die neu zu uns kommen, und jene, die von uns gehen.

Für dieses ehrenamtliche Engagement verleihe ich Kathrin Putzbach-Timm den Ehrenpreis des Bürgermeisters 2017!

Porträtfoto
Gerd Reinke

Gerd Reinke

Die 70er-Jahre waren das beste Jahrzehnt des DDR-Fußballs. Nach vielen internationalen Erfolgen gewann 1976 die DDR-Nationalmannschaft Gold bei den Olympischen Spielen in Montreal.
Vielleicht wurde vor vierzig Jahren genau dieser Sieg in einer Runde von fußballbegeisterten jungen Schwedtern, wie das Runde ins Eckige flog, diskutiert und mit Bier begossen.
Fakt ist, dass sich damals aus solch einer Bierlaune heraus eine Fußballmannschaft gründete, aus der einer der aktivsten Fußballvereine unserer Stadt hervorgegangen ist.

Sechs Sportler taten sich zusammen und kurze Zeit später gab es innerhalb der Betriebssportgemeinschaft „Centrum Warenhaus Schwedt“ die neue Sektion Fußball mit anfangs ca. 20 Mitgliedern.

Einer der Gründungsväter war der ehemalige Leichtathlet und seinerzeit schnellster 100-m-Läufer von Schwedt und Umgebung Gerd Reinke. Von Anfang an hatte Gerd Reinke als Spieler maßgeblichen Anteil an den sportlichen Erfolgen der Mannschaft und knüpfte die organisatorischen Fäden.

Als zur Wendezeit die Frage stand, ob der Verein ohne den Trägerbetrieb – das abgewickelte Centrum-Warenhaus – überleben könnte, setzte er sich mit ganzer Kraft für das Weiterbestehen ein. So ist es vor allem Gerd Reinke mit zu verdanken, dass sich Anfang der 90er-Jahre mit dem BSG-Nachfolger „FSV City 76 Schwedt e.V.“ die Schwedter Fußballvereinslandschaft vergrößerte.

In den Folgejahren setzte Gerd Reinke – nunmehr als Präsident – alles daran, die organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung des Vereins zu schaffen. Unermüdlich traf er erforderliche Absprachen mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Fußballkreises und putzte bei Sponsoren die Klinken, um die finanzielle Basis des Vereins zu stärken. Besondere Aufmerksamkeit widmete er von Anfang an der Nachwuchsarbeit. So gab es neben der ersten Männermannschaft bald eine zweite Mannschaft, mehrere Junioren- und Kindermannschaften und zeitweise sogar eine Frauenmannschaft. Die vielen sportlichen Erfolge, von denen unzählige Pokale im City-Vereinsgebäude im Külz-Viertel zeugen, wären ohne das aufopferungsvolle ehrenamtliche Engagement von Gerd Reinke undenkbar gewesen.

Als vor einigen Jahren die ersten Flüchtlinge nach Schwedt kamen, war er sofort darum bemüht, unter dem Motto „Sport verbindet“, Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien für den Fußballsport zu begeistern. Inzwischen sind 16 Spieler aus Afghanistan, Syrien und dem Iran in den Trainings- und Spielbetrieb bei City 76 integriert.

Im Juni dieses Jahres feierte der FSV City 76 Schwedt e.V. sein 40-jähriges Bestehen. Voller Stolz konnte man bilanzieren, dass aus den ehemals ca. 20 Aktiven einer der größten Vereine der Region mit heute über 230 Mitgliedern geworden ist.

Für die kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung des Vereins über vier Jahrzehnte verleihe ich Gerd Reinke den Ehrenpreis des Bürgermeisters 2017!