Der Weg der Tabakpflanze
Der wildwachsende Tabak gedieh ursprünglich nur in den tropischen und subtropischen Gebieten nahe des Äquators. Forschungsreisende brachten Pflanzen und Samen aus Mittel- und Südamerika als botanische Kuriosität nach Europa, wo zuerst in Botanischen Gärten der Anbau erfolgte. Durch Züchtung entstanden Sorten, die den klimatischen Bedingungen der Alten Welt angepaßt waren. Ende des 17. Jh. gab es in Westeuropa bereits einen wirtschaftlichen Tabakanbau, von hier verbreitete sich die Pflanze bis zum Ende des 18. Jh. nach Asien, Afrika und Australien.
1492 sah Kolumbus auf den Westindischen Inseln erstmals rauchende Indianer. Die Aruaks, die Ureinwohner Kubas und Haitis rauchten Tabak, den sie in ein trockenes Mais- oder Tabakblatt einwickelten. Diese Rauchrolle, nicht die Pflanze, nannten sie tabago. Die Spanier übernahmen die Bezeichnungen auch für die Pflanze und so gelangte das neue Wort in viele europäische Sprachen.
Tabak im Sprachschatz
- tabaco (Aruak- und Taino-Indianer)
- taboca (Tupi-Indianer)
- tabaco (Spanier)
- tabacco (Engländer)
- tabac (Franzosen)
- Tabak (Deutsche, ursprünglich: Toback)
- tytoń (Polen)
- tabák (Tschechen)