20 Jahre Schwedter Hafen (Archiv)
Der Schwedter Hafen mit seinen sechs Liegeplätzen an einem 700 m langen Kai wurde im Oktober 2001 nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Er ersetzte den alten Industriehafen in der Schwedter Innenstadt und befreite die Oderstadt somit von einem Großteil des Schwerlastverkehrs.
Anfangs als Eigengesellschaft der Stadt Schwedt/Oder eröffnet, führten kurze Zeit später vor allem wirtschaftliche Aspekte zu der Entscheidung, den Schwedter Hafen in den Unternehmensverbund einzugliedern, die mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum 1. November 2004 rechtskräftig wurde.
In den folgenden Jahren hat sich der Hafen und sein 30 Hektar großes Hafengelände inklusive Gewerbepark stetig weiterentwickelt. Verladetechnik wurde optimiert, Lagerhallen gebaut und Ansiedlung vorangetrieben. Der Schwedter Hafen ist mit Umschlagsanlagen für alle Ladungsarten ausgestattet, so dass eine professionelle und rasche Umschlagsabwicklung gewährleistet werden kann. Zu den Gütern gehören Getreide, Dünger, Holz, Baustoffe, aber auch Schwerlast und Container. Die Umschlagsaktivitäten sind in den letzten Jahren darüber hinaus von den enormen Investitionen in die Industrieansiedlungen Papier und Chemie geprägt. Daher war die trimodale Anbindung des Hafens, die im zehnten Jahr seines Bestehens fertiggestellt wurde, ein zukunftsweisender Schritt für den Standort und die regionale Wirtschaft.
Der Hafen in Schwedt ist heute einer der größten Häfen Brandenburgs. Er ist von den Weltmeeren aus ohne Schleusung über die Ostsee weiter über Swinemünde und die Oder hinaus zu erreichen. So hat er in den Jahren für den ostdeutschen, aber auch internationalen Schiffsverkehr eine immer wichtigere Bedeutung erlangt. Das zeigt sich auch im zurückliegenden Geschäftsjahr, in dem der Hafen ein beachtliches Ergebnis verzeichnen konnte. Es legten insgesamt 356 Schiffe an, knapp 237.000 Tonnen Güter wurden umgeschlagen – mehr als in den vergangenen 5 Jahren. Dabei waren die Voraussetzungen 2020 auch für den Hafen alles andere als gut. Die Schifffahrt wurde mehrmals ausgebremst, denn das Schiffshebewerk Niederfinow blieb einen Monat länger als geplant bis 6. April geschlossen. Zudem blieb die Schleuse in Wusterwitz mehrere Wochen für den Schiffsverkehr gesperrt. Erfreulich, dass die Corona-Pandemie offenbar keinen Einfluss auf die Arbeiten am Hafen und den Verkehr auf den Wasserstraßen hatte.
Auch künftig nimmt die Schifffahrt eine wichtige Rolle ein, um die Straßen zu entlasten. Ein Laster lädt 25 Tonnen, ein Schiff bis zu 800 Tonnen. Das heißt, ein Schiff ersetzt 20 bis 30 Lkw. Und so sind die Weichen für die weitere Hafen-Entwicklung bereits gestellt.
Gerade wird der zweite Bauabschnitt der Hafengleisanbindung geprüft. Ein enormer Vorteil, denn die Schiene würde nicht mehr durch die Stadt führen. „Wir streben eine Erhöhung der Umschlagsmenge an und möchten gleichzeitig mit dem attraktiven Drehkreuz Hafen innovative Unternehmen anlocken und damit die Infrastruktur vor Ort beleben“, erläutert Dirk Sasson, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Stadtwerke Schwedt.
Und noch eine Überraschung hält der Schwedter Hafen für die Leser bereit. In Zusammenarbeit mit der Musik- und Kunstschule ist unter Leitung von Andreas van den Brandt ein Jubiläums-Hafensong produziert worden, der nicht nur passionierten Seemännern ans Herz gehen dürfte. Das bildstarke Musikvideo ist auf dem YouTube-Kanal des Unternehmensverbund der Stadtwerke Schwedt verfügbar.
Link: https://www.youtube.com/channel/UCMzYkaGSUorEk9fkdfL160A