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Winter adé

Der besondere Film
„Morgen soll nicht vorgestern sein. Ost-Frauen im Film“

In der Filmreihe Zeitschnitt der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur geht es 2025 um „Morgen soll nicht vorgestern sein. Ost-Frauen im Film“. Das Stadtmuseum Schwedt/Oder zeigt in diesem Rahmen am Donnerstag, 13. November 2025, um 18 Uhr im Berlischky-Pavillon den Film „Winter adé“. Zum Begleitprogramm gehören eine filmhistorische Einführung und ein Gespräch mit dem Filmhistoriker Claus Löser.

Screenshot aus dem Film „Winter adé“

Im Winter 1987 kehrt die Filmemacherin Helke Misselwitz an den Bahnübergang bei Zwickau zurück, wo sie 40 Jahre zuvor in einem Krankenwagen geboren wurde. Dieser Ort ist der Ausgangspunkt für eine Reise, die sie mit dem Zug quer durch die DDR von Sachsen bis an die Ostsee unternehmen wird. Misselwitz hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, zwei Ehen hinter sich, Kinder geboren, Film studiert und war Meisterschülerin bei Regisseur Heiner Carow („Die Legende von Paul und Paula“, DDR 1973). Nun will sie wissen, „wie andere gelebt haben, wie sie leben möchten" in einem Land, das in seiner Verfassung „die volle Gleichberechtigung von Mann und Frau" festgelegt hat.

Screenshot aus dem Film „Winter adé“

Von der ersten Minute an findet Helke Misselwitz dabei einen sehr persönlichen Ton für ihren Dokumentarfilm. Die Filmemacherin erläutert ihr Vorgehen, ab und zu ist sie selbst im Bild zu sehen. Strukturiert wird der Film durch die geografische Reise. Die mal zufälligen, mal geplanten Begegnungen mit Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher sozialer Herkunft finden im Zug statt, führen manchmal an die Arbeitsstätten oder in die Küchen und Wohnzimmer. Misselwitz geht von individuellen Biografien aus und öffnet darüber den Blick für gesellschaftliche Zusammenhänge und Stimmungen.

„Winter adé“ spürt das Spannungsverhältnis zwischen politischem Ideal und realem Alltag in der DDR auf. Die staatliche Gleichstellungspolitik, das Ziel der emanzipierten Frau, die sich im Beruf behauptet, Kinder großzieht und sich gesellschaftlich engagiert, geht in der Umsetzung nicht immer auf. Da ist etwa Christine Schiele. Achtmal am Tag dreht sie ihre Runde durch eine Brikettfabrik im Kreis Altenburg und schlägt mit einem großen Hammer gegen Schlote und Schächte, damit sich dort kein Ruß festsetzt. Doch wenn Christine später im Blümchenkleid an ihrem Küchentisch sitzt, wird deutlich, dass die 37-Jährige ohne Ausbildung und als allein erziehende Mutter von zwei Kindern keine andere Arbeit finden kann.

Screenshot aus dem Film „Winter adé“

Helke Misselwitz erzählt von einem Land, das es nicht mehr gibt. Die Lebensgeschichten der Frauen mit all ihren Hoffnungen und Sorgen sind zwar von gestern, erscheinen aber 40 Jahre später in der bundesdeutschen Gegenwart noch immer aktuell.

Winter adé
Dokumentarfilm
Regie: Helke Misselwitz
13.11.2025, 18 Uhr
Berlischky-Pavillon
Eintritt: 5 EUR

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