„Kopfstücke" und Musik im Garten (Archiv)
Spurensuche: Juden in Schwedt
Der Tag des offenen Denkmals ist ein fester Termin im Veranstaltungsplan der Schwedter Museen, Kirchen und Vereine. Die Akteure bereiten Ausstellungen, Konzerte und Vorträge vor und hoffen auf ein interessiertes Publikum. „Entdecken was uns verbindet" heißt das bundesweite Motto des Tags des offenen Denkmals 2018.
Die jüdische Kulturgeschichte Schwedts ist ein Forschungsschwerpunkt des Schwedter Stadtmuseums. Die einzigartigen baugeschichtlichen Zeugnisse – Mikwe, Synagoge, Friedhof, Jüdenstraße mit Schulhaus – sind sehr gut dokumentiert und durch Lebensgeschichten ehemaliger Schwedter Juden ergänzt worden. Das Stadtmuseum Schwedt/Oder begibt sich deshalb traditionell am Wochenende um den Tag des offenen Denkmals auf „Spurensuche“.
Am Sonnabend, dem 8. September 2018 ist bei freiem Eintritt von 14 bis 17 Uhr das Jüdische Museum mit Ritualbad in der Gartenstraße 6 geöffnet. In den Garten laden gleich zwei Aktionen ein: eine Stelenaufstellung des Künstlers Bernhard Nürnberger und eine literarisch-musikalische Reise in die Welt der Shtetl mit der Gruppe 5Klang.
Die Stelenaufstellung im Garten des jüdischen Museums trägt den Titel „Bernhard Nürnberger – Kopfstücke. Steine aus der Uckermark und Europa". Bernhard Nürnberger, Künstler aus Wollschow im Amt Brüssow, hat 12 seiner „Köpfe“ ins Grüne gesetzt. Ganz bewusst fiel seine Wahl dabei auf Skulpturen, die auch aus Uckermärkischem Gestein gefertigt wurden. Interessenten haben die Gelegenheit um 14 Uhr mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen.
Die Gruppe 5Klang startet um 15 Uhr mit der „Amol iz geven s shtetl“. 5Klang das sind Beate Robie (Gesang und Percussion), Susanne Pudig (Klarinette), Tatya na Rogovskaya (Violine), Herrmann Schink (Gitarre), und Ferenc Hejjas (Kontrabass). Die gelesenen Textausschnitte umfassen eine Zeitspanne von fast 150 Jahren. Sie erzählen von Liebe, Religiosität, bitterer Armut, von Gutem und Schlechtem. Sie zeugen von Zähigkeit und der Fähigkeit, in einer oft unfreundlichen nichtjüdischen Umgebung zu überleben. Gleichzeitig geben sie die tägliche Mühsal und die Tradition, die die Menschen im Shtetl unlösbar in ihrem Glauben mit der Gemeinde verband, wieder.
Am Sonntag, dem 9. September 2018, um 10 Uhr findet eine öffentliche Führung über den jüdischer Friedhof in der Helbigstraße in Schwedt/Oder statt. Männer werden gebeten, wie es jüdische Tradition und Vorschrift ist, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Auch an diesem Tag besteht noch einmal die Gelegenheit von 14 bis 17 Uhr das Jüdische Museum mit Ritualbad in der Gartenstraße 6 in Schwedt zu besuchen und die Ausstellung „Köpfe im Grünen“ von Bernhard Nürnberger zu sehen.
Der Eintritt ist natürlich frei!