Neue Ausgabe der Schwedter Museumsblätter erschienen (Archiv)
Das Stadtmuseum hat die zweite Ausgabe der „Schwedter Museumsblätter“ aufgelegt. Darin werden u. a. das abgelaufene Museumsjahr 2009 vorgestellt, aber auch ausgewählte Aspekte der Stadtgeschichte, die in dieser Zeit in den musealen Fokus rückten, dargestellt. Kaum ein Schwedter kennt noch die Dampfbäckerei Zachert. Der Sohn erzählt ihre Geschichte. Auch Renate Goedecke, die Großnichte von Adolph Friedrich Helbig, besucht das Stadtmuseum. In ihrem Besitz befinden sich Urkunden, die ein gewisser A. Hammer in Amerika unterzeichnet hat. Hammer ist kein anderer als Helbig, der nach Übersee flüchtete, um in Schwedt nicht im Schuldgefängnis zu landen. Der Leser erfährt nun die Geschichte des großzügigen Rentiers, der im 19. Jahrhundert unserer Stadt 100 000 Reichsmark für wohltätige Zwecke stiftete und nach dem eine Schwedter Straße benannt ist.
Sehr ausführlich wird Otto Borriss vorgestellt. 1928 richtete er, gemeinsam mit Carl Ballenthin und Alfred Heßler, das Schwedter Heimatmuseum ein. Doch nicht sein Wirken als engagierter Heimatforscher und Museumsleiter stehen im Mittelpunkt des Beitrags, sondern die Erinnerungen der Schüler, die er nach dem Krieg als erste Klasse zum Abitur führte. Um ihn zu ehren, schlagen die Mitarbeiterinnen des Stadtmuseums vor, den neu zu gründende Museumsförderverein nach Otto Borriss zu benennen. In der aktuellen Ausgabe der „Schwedter Museumsblätter“ erläutert Museumsleiterin Anke Grodon die Notwendigkeit, einen solchen Verein ins Leben zu rufen. Am 16. Mai 2010, dem Internationalen Museumstag, soll er gegründet werden. Menschen, die die Museen unserer Stadt mit ihrem Wissen und ihrem Engagement unterstützen wollen, sind als Mitglieder gern gesehen.
Vorgestellt wird auch das Museumskonzept für das jüdische Ritualbad. Diese neue Sehenswürdigkeit der Stadt, die auch überregional große Beachtung findet, wird das jüdische Leben in Schwedt, die Zeit „Als Schwedt noch jüdische Bürger hatte ...“ dokumentieren.
Im Mittelteil des Heftes ist eine Stadtkarte abgebildet, die einen ganz anderen Blick auf die Stadtgeschichte ermöglicht. Sie stellt die Eigentumsverhältnisse der Grundstücke in Schwedt bis Ende des19. Jahrhunderts dar.
Fehlen darf auch nicht der Ausblick auf das Jahr 2010. Das Tabakmuseum in Vierraden wird 10 Jahre alt und das Stadtmuseum Schwedt/Oder feiert seinen 80. Geburtstag. Sonderausstellungen und Aktionen werden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher in beide Einrichtungen locken.
Die „Schwedter Museumsblätter 2009“ sind zum Preis von 2,50 EUR im Stadtmuseum, Jüdenstraße 17, im Tabakmuseum Vierraden, Breite Straße 14 und in der Altstadt-Buchhandlung, Karthausstraße 12 erhältlich. Im Preis enthalten ist eine Freikarte für einen Museumsbesuch.