Lesenachmittag im Stadtmuseum (Archiv)
Sonntag, 6. November 2016, 14:30 Uhr
Ein gewisser Brahms – Ungewöhnliche Texte in ungewöhnlicher Zeit
Im Rahmen eines Lesenachmittags liest der Autor A. Henry aus seinem Roman „Ein gewisser Brahms“ und stellt neueste Short-Stories vor. Als Selbstverleger kann er, seiner Aussage nach, für mehr Meinungsvielfalt sorgen und den gegebenen Spielraum bis an seine Grenzen nutzen – wenn man intelligent genug ist, sogar darüber hinaus.
Ein Roman voller ungewöhnlicher Charaktere: Wer ist dieser Brahms, der mit dem Musiker rein gar nichts zu tun hat und dem sein berühmter Name wie ein „abgetragener Mantel“ erscheint? Während eines Frisiersalonbesuchs holen ihn diverse Erinnerungen ein, und ungewöhnliche Charaktere tauchen auf: darunter der Frisör selbst, der erst Musiklehrer, dann Leichenwäscher gewesen ist; ein Freund, der sich aus dem Fenster stürzt, um der Wehrpflicht zu entgehen; ein Arzt, der Durchfallsimulanten und Inkontinenzverleugner entlarvt; ein Erfolgstrainer, der Aschenbecher aus Hotels stiehlt; eine Diplom-Psychologin, die sich kurz vor der Menopause noch „biologisch verwirklichen“ will; ein Offizier, der seine Ideale verloren hat; ein Pfarrer, der sich verbrennt; eine beleibte Politikerin mit auffallend hängenden Mundwinkeln, die sich für den Bruchteil eines Moments noch wehmutsvoll an ein Bad in der Klappbadewanne erinnert; und mittendrin jener gewisse Brahms auf der Suche nach einem Ziel und einem Weg durchs Leben …
Wie es dem Schriftsteller gelingt, die verschiedenen Zeiten und Handlungsebenen in einer schnörkellosen Sprache in ihren Facetten zu beschreiben, Tiefen auszuleuchten, das Komische zu erfassen, ohne es jemals der Lächerlichkeit preiszugeben, ist in der heutigen Zeit geradezu einmalig. Dazu gibt es erste Einblicke in den im November erscheinenden Band „Jesus besucht die telefonistische Republik", der offiziell erst ab der Messe BuchBerlin (19./20.11.2016) erhältlich sein wird. Das Buch hat sozusagen eine Vorab-Premiere in Schwedt. Bei JESUS handelt es sich um ein Manuskript, das seit 30 Jahren in der Schublade liegt – eine Science-Fiction-Erzählung aus dem Jahr 1985. Erstaunlicherweise wirkt der Text wie heute erst geschrieben.
Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt 2,50 EUR.
Der Lesenachmittag findet am Sonntag, dem 6. November 2016, um 14:30 Uhr im Stadtmuseum Schwedt/Oder, Jüdenstraße 17 statt. Eintritt: 2,50 EUR.