„Kurfürstin Dorothea von Brandenburg – eine glückliche Fügung für die Herrschaft Schwedt“ (Archiv)
Es ist soweit! Die Ausstellung „Kurfürstin Dorothea von Brandenburg – eine glückliche Fügung für die Herrschaft Schwedt“ wird am 28. November 2021, um 15 Uhr im Stadtmuseum Schwedt/Oder eröffnet und ist bis zum 17. April 2022 zu sehen.
Fachliche Unterstützung hat das Museumsteam dafür von Dr. Jobst von Wintzingerode, Dr. Johannes Eberhard, Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Claudia Sommer, Grafische Sammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Dr. Sigrid Puntigam, Kunsthistorikerin, Dr. Bärbel Kovalevski, Kunsthistorikerin, der Stiftung Schloss Glücksburg, Hartmut Otto und Dr. Matthias Asche, Universität Potsdam erhalten.
Eine bedeutende Frau unter den Hohenzollern wartet auf ihre Entdeckung: Dorothea von Holstein-Glücksburg (1636–1689). Dorothea war die zweite Gemahlin des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Stiefmutter des ersten preußischen Königs und Stammmutter der hohenzollerschen Nebenlinie Brandenburg-Schwedt. Der Große Kurfürst teilte und besprach alle seine Pläne mit ihr. Als gleichberechtigte Partnerin gab sie ihm den nötigen Rückhalt und begleitete ihn auf allen seinen Feldzügen. Ihr wirtschaftliches Talent trug im Landesausbau der Markgrafschaft Schwedt Früchte, die ihren Nachkommen und den Untertanen zugute kamen. Sozialer Fortschritt und Kostenkontrolle bei Bauvorhaben zeichneten die Ökonomin in ihr aus.
Jobst von Wintzingerode gab Kurfürstin Dorothea den treffenden Titel „Märkische Amazone“. Darin spiegelt sich ihr Kampfgeist auf dem Feld gegen Brandenburg-Preußens Feinde sowie die angemessene Versorgung ihrer Söhne, das Repräsentationstalent auf internationalem Parkett und die Verbundenheit mit der Mark Brandenburg wieder.
Kurfürstin Dorotheas Kindern und Enkel, die Schwedter Markgrafen, wurden in eine Zeit des täglichen Amüsements hinein geboren. Rauschende Feste, galante Gesellschaftskultur, große Schlossbauten, Paradeumzüge und Feuerwerke bestimmten den höfischen Alltag. Die Pracht dieser Zeit lässt sich nur erahnen. Prunkstücke, Medaillen, Gemälde und andere Kostbarkeiten zeigen, dass man sich und seinen Hof zu inszenieren verstand. Die Garderobe war in prächtigen Farben gehalten, reich bestickt, aus kostbaren Stoffen und konnte schon mal 9 kg wiegen. Ob Hochzeiten, Maskenbälle (Assembleen en masque), Trauerfeierlichkeiten oder Geburtstage: In allem versuchte man dem französischen Vorbild nachzueifern.
Neben der umfassenden Sonderausstellung für diese starke Frau und ihre Familie wird es auch eine Begleitpublikation geben. Dr. Jobst von Wintzingerode zeichnet ein Lebensbild der Kurfürstin. Claudia Sommer beschreibt die Ausstattung ihrer Appartements. Sigrid Puntigam untersucht den Austausch der beiden Höfe Schwedt und Schwerin anhand der Schlösser und Gärten sowie die Vorbildwirkung des Jagdsterns für die Bauvorhaben Herzog Friedrichs in Schwerin. Bärbel Kovalevski ist Expertin für die Künstlerin Barbara Rosina Lisiewska und ihre Porträts der Markgrafenfamilie von Brandenburg-Schwedt. Matthias Asche hat die Ansiedlung der Hugenotten in Schwedt und die Rolle Dorotheas untersucht. Hartmut Otto thematisiert die Erweiterung der Herrschaft Schwedt um Dörfer jenseits der Oder und die Bedeutung des Schwedt-Niederkräniger Oderdamms.
Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, dem 28. November 2021, 15 Uhr sind alle Interessierten Bürger*innen herzlich ins Stadtmuseum Schwedt eingeladen. Freuen Sie sich auf die musikalische Autorenlesung aus „Drama an der Hofoper“ mit Caroline Flüh und Helgrid Pippig.