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Kleinstädtische jüdische Kultur (Archiv)

Die Gruppe KlezBanda

„Macht und Pracht" heißt das bundesweite Motto des Tags des offenen Denkmals 2017. Jedes Denkmal erzählt viel über die sozialen und kulturellen Verhältnisse der Zeit seiner Entstehung und Nutzung. Doch sind wir tatsächlich heute noch in der Lage, die Denkmale als Geschichtszeugnisse und Informationsquellen im Sinne ihrer Bauzeit richtig zu deuten?

Sonnabend, dem 9. September

Die jüdische Kulturgeschichte Schwedts ist ein Forschungsschwerpunkt des Schwedter Stadtmuseums. Die einzigartigen baugeschichtlichen Zeugnisse – Mikwe, Synagoge, Friedhof, Jüdenstraße mit Schulhaus – sind sehr gut dokumentiert und durch Lebensgeschichten ehemaliger Schwedter Juden ergänzt worden. Das Stadtmuseum Schwedt/Oder begibt sich einen Tag vor dem Tag des offenen Denkmals „Auf jüdische Spuren“.

Am Sonnabend, dem 9. September 2017, um 10 Uhr ist der jüdischer Friedhof in der Helbigstraße in Schwedt/Oder geöffnet und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Von 10 bis 15 Uhr präsentiert Astrid Weichelt im Friedhofswärterhaus „Spuren” der Schwedter jüdischen Geschichte, die sie im Rahmen des Internationalen Landschaftspleinairs entdeckt hat.

Ebenfalls ist von 14 bis 17 Uhr das historische Bauensemble rund um das jüdische Ritualbad in der Gartenstraße 6 geöffnet. Im Garten laden um 15 Uhr gleich zwei Musikgruppen zum Verweilen ein: die Klezmergruppe „KlezBanda" und „Gofenberg und Chor". Beiden gemein ist Jossif Gofenberg, der 1949 in Tschernowitz in einer jiddischen Familie geboren wurde. Gofenberg gilt als einer der bekanntesten Klezmer Musiker Deutschlands. Er hat dazu beigetragen, dass sich Klezmer wieder als Kunstform in Deutschland etabliert hat. Die Gruppe „KlezBanda" führt Sie mit Klezmer in die untergegangene Welt des ukrainischen Stettl und mit Ganoven-Chansons in das Odessa längst vergangener Zeiten. Enge Gassen, finstere Hinterhöfe, Spekulanten und eine eigene jüdische Kultur prägten die Hafenstadt Odessa bis zum Zweiten Weltkrieg. In sowjetischer Zeit überlebte der Klezmer genauso wie die „Unterweltmusik" (Blatnjak) dank der Eigeninitiative vieler privater Enthusiasten.

Schon seit seiner Kindheit sammelt Jossif Gofenberg – angeregt durch seine Mutter – die jiddischen Lieder Osteuropas. 2004 gründete er den bekannten „Gofenberg und Chor", der auch von ihm geleitet wird. Hier singen Juden und Nichtjuden osteuropäische jiddische Lieder. Jedes Lied trägt eine kleine kulturelle Botschaft aus längst vergangener Zeit. Sie erzählen Geschichten voller Melancholie und Lebenslust.

Sonntag, dem 10. September

Am Sonntag, dem 10. September öffnet das Stadtmuseum in der Jüdenstraße 17 bei freiem Eintritt von 14 bis 16 Uhr die Ausstellungsräume. Neben der Dauerausstellung kann die neue Sonderausstellung „Reformation mit Herz“ besichtigt werden.

Kontakt

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Stadtmuseum Schwedt/Oder
Jüdenstraße 17
16303 Schwedt/Oder
Telefon
03332 23460
Fax
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