Bestandsaufnahme der Kriegerdenkmäler (Archiv)
Wie überall in Deutschland wurden auch im Schwedter Stadtgebiet nach dem Ersten Weltkrieg sogenannte Kriegerdenkmäler aufgestellt. Einige davon sind noch heute erhalten. So erfolgte im November 1920 in Blumenhagen die Gründung eines Denkmalausschusses. Er sammelte für die Errichtung eines Kriegerdenkmals Spenden in Höhe von 7.500 Reichsmark. Bereits am 8. Mai 1921 erfolgte die Einweihung des Denkmals zum Gedenken an die 15 im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Ortes, die namentlich auf der Steinstele verzeichnet wurden. Die Spitze zierte ein schwarzer Metalladler mit spritz nach unten hängenden Flügeln, der nach 1990 gestohlen wurde. Seit drei Jahren thront wieder ein Adler auf dem Denkmal. Dieser ist aus Stein und wurde in Ungarn gefertigt.
Auch in Kunow und Vierraden reifte der Wunsch eines solchen öffentlichen Gedächtnisortes. Nur wenige Tage vor der Einweihung des Denkmals in Blumenhagen, am 1. Mai 1921, wurde das vom Rittergutsbesitzer Meyer gestiftete Mahnmal an der Nordseite des Kunower Friedhofs enthüllt. In Vierraden dagegen musste auf Wunsch der Einwohner der steinerne Obelisk des Stägemanndenkmals abmontiert werden, um Platz für ein Kriegerdenkmal zu schaffen. Die Übergabe war sehr feierlich mit Festreden, kirchlichem Segen und dem Vorbeimarsch der Vierradener Vereine.
Einige Kriegerdenkmale wurden in späteren Jahren rekonstruiert wie in Zützen (1969) und in Stendell (2005) oder sogar um ein Gedenken an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs ergänzt (Blumenhagen).
Zeitzeugen gesucht!
Das Stadtmuseum Schwedt arbeitet nun an einer Bestandsaufnahme der Kriegerdenkmäler im Stadtgebiet. Bei der Sichtung der vorhandenen Unterlagen entstanden zahlreiche Fragen, die nur mit Hilfe von Zeitzeugen zu beantworten sind: Wer kann sich noch an die Einweihungsfeiern erinnern? Wer besitzt Fotos, Dokumente, Pläne der Denkmäler oder ähnliches? Wem ist die weitere Geschichte der Denkmäler bekannt? Wurden sie abmontiert oder metallene Verzierungen im Zuge des Zweiten Weltkrieges und danach eingeschmolzen? Wer kann etwas zu den verzeichneten Gefallenen berichten?
Interessenten und Zeitzeugen können sich im Stadtmuseum Schwedt/Oder in der Jüdenstraße 17 (Telefon: 03332 23460) oder im Stadtarchiv Schwedt im Rathaus Haus 2 melden. Die Mitarbeiterinnen würden sich über Ihre Mithilfe sehr freuen.