Spurensuche (Archiv)
#Spurensuche – jüdisches leben in schwedt
Ausstellung vom 29. April bis 26. Juni 2022
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines Projektes der Städtischen Museen mit Schülerinnen und Schülern, die sich im Kunstunterricht „Klasse:Kunst für Brandenburg”, ein Kooperationsprogramm der Astrid Lindgren Grundschule, der Grundschule Bertolt Brecht mit der Musik- und Kunstschule „Johann Abraham Peter Schulz” der Stadt Schwedt/Oder mit dem Thema „Historische Stadtpläne“ künstlerisch auseinandergesetzt haben. Auch die Kunstkurse der Musik- und Kunstschule fanden spannende Gestaltungsformen.
Untersucht wurde eine Karte, die die Stadt Schwedt im Jahr 1935 zeigt. Markante Straßenzüge, Gebäude und Plätze dienten den Schülern und Schülerinnen als Orientierung. Die zwei Kirchen und die Oderbrücke wurden schnell als wichtige Markierungen ausfindig gemacht. Auch das Stadtschloss (heute: Uckermärkische Bühnen Schwedt) und die Schlossfreiheit (heute: Lindenallee) dienten als Orientierungspunkte.
Die Ausgangsfragen lauteten:
Was brauchen Menschen in einer Stadt? Was ist wichtig und wie gestaltete sich das Leben vor Beginn des Zweiten Weltkriegs?
Welche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung waren vorhanden und wie spiegelt sich das im Stadtplan wider?
Welche Orte waren ausschließlich dem jüdischen Gemeindeleben gewidmet und welche Orte wurden von Juden und Christen gleichermaßen genutzt?
Die anspruchsvollen Fragestellungen wurden von den Schülern und Schülerinnen eindrucksvoll angenommen und umgesetzt.
Historische Straßenzüge und Orte wie die Flussbadeanstalt, das Gymnasium, die verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten, Bibliotheken, Ärzte und Apotheken usw. wurden auf den Stadtplänen markiert. Auch die zentralen Orte der jüdischen Gemeinde wurden besprochen, darunter die Jüdische Schule, das Ritualbad und die Synagoge.
Im Anschluss an die „theoretische“ Kartenarbeit waren die Schüler und Schülerinnen zu einem „praktischen“ Schwedter Stadtrundgang eingeladen. Die Straßen und Plätze haben sich natürlich verändert und neue Namen und Funktionen erhalten. Spannend ist die Transformation: Der Beruf des Buchbinders ist im Stadtzentrum gar nicht mehr vertreten. Vom früheren Bekleidungsgeschäft der Familie Rosner ist ebenfalls nichts mehr zu sehen, nur Stolpersteine für die jüdische Familie erinnern noch an sie. Das Jüdische Gemeindezentrum ist heute ein Museum.
Nach der Kartenarbeit und dem Stadtrundgang haben die Kinder und Jugendlichen ihre Eindrücke und Empfindungen künstlerisch aufgearbeitet. Es wurden Straßenzüge modelliert sowie Skizzen und Bilder angefertigt, die vom 29. April bis 26. Juni 2022 im Jüdischen Museum ausgestellt werden.
Die Städtischen Museen Schwedt/Oder bedanken sich bei Kathie Hille (Grundschule Bertolt Brecht), Katrin Voss (Grundschule Astrid Lindgren), den Kunstpädagogen Anett Wagner und Peter Ring sowie bei Lysann Vahrenhold und Thomas Maucher von der Musik- und Kunstschule Schwedt/Oder. Unser besonderer Dank gilt allen beteiligten Schülerinnen und Schülern!