Landesgeschichte kennenlernen und erleben (Archiv)
Deutsch-Polnische Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes Pomerania INTERREG VA „Schwedt-Kulice"
Die Partner Schwedt/Oder und Kulice arbeiten auf europäischer Ebene zusammen und entdecken im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen das gemeinsame Kulturerbe im Odergebiet. Auf Grund der epidemischen Lage finden die Exkursionen und die Workshops virtuell statt.
Schlösser, Kirchen und Gutshäuser (Exkursion)
„Kunst, Kultur und Landschaft – Unterwegs auf dem Jakobsweg" so heißt die filmisch begleitete Exkursion entlang der Via Imperii.
Auf der Karte wird deutlich, wie die alten Handelsstraßen miteinander verbunden sind. Die Via Imperii startet in Szczecin, nimmt dann einen kleinen Abstecher durch die Uckermark, weiter nach Bernau und von dort aus nach Berlin und Leipzig. Dort kreuzt die legendäre Via Regia den Weg und die Pilger gelangten schließlich bis Santiago de Compostela. Hier befindet sich das Heilige Grab des Apostels Jakobus.
In der Uckermark führt der Weg von Mescherin über Gartz nach Groß Pinnow, Vierraden, Schwedt, Stolpe bis nach Angermünde.
Jüdische Orte in Schwedt (Workshop mit Wanderausstellung)
Im Rahmen eines virtuellen Workshops besucht Dagna Dombrowska, Schülerin am Gauß-Gymnasium in Schwedt, das Jüdische Museum mit Ritualbad sowie den Jüdischen Friedhof der Oderstadt. Sie erklärt die Bedeutung der historischen Orte und spricht außerdem über die eigene Forschungsarbeit im Zuge der Recherche für eine Stolpersteinverlegung
Zusammen mit Schüler*innen entsteht im März 2022 die Ausstellung „Wieviel wiegt ein Stolperstein?". Die Schüler*innen lernen den Friedhof kennen und beschäftigen sich mit den Grabsteinen (hebräische Inschriften, Symbole usw.) Anschließend sucht sich jeder einen Stein aus und dokumentiert ihn (fotografisch, Abreiben mit Kreide oder Aufnehmen der Oberfläche durch Papier). Dabei stehen auch die Fragen im Mittelpunkt: Was erfahre ich über die Person? Gibt es weitere Personen mit dem Namen?
Mein schönster Ort (Workshop mit Wanderausstellung)
Gemeinsam den Oderraum entdecken, die Freundschaft und die enge Zusammenarbeit über Grenzen hinweg ausbauen. Und wie könnte man den Oderraum eigentlich besser erkunden als sportlich im Kanu? Gemeinsam mit der Expertin Frauke Bennett nehmen wir Sie mit in die Oderaue, eine unberührte Naturlandschaft die ihresgleichen sucht. Frauke Bennett hat alles im Griff. Seit Jahren organisiert sie die einmaligen Erlebnisausflüge. Filmisch nimmt sie die Gruppe mit an ihren schönsten Ort im unteren Odertal.
Gemeinsam entsteht im Januar 2022 die Ausstellung „Mein schönster Ort". Deutsche und polnische Teilnehmer*innen stellen ihren Lieblingsplatz vor. Dieser kann im Naturraum sein oder aber am Küchentisch der Großmutter.
Plenarveranstaltung „Kunst trifft Wissenschaft“
Am 27. August 2021 wurde im Jüdischen Museum in der Schwedter Gartenstraße das neue SEMINARhaus eröffnet. Die Feierlichkeiten begleiteten nationale und internationale Gäste aus Kultur, Politik und Verwaltung. Sie erlebten eine Veranstaltung voller Vielfalt. Das SEMINARhaus beeindruckte mit dem historischen Boden, der einst zur Synagoge gehörte.
Das Jüdische Museum konnte auch künstlerisch punkten und integrierte das Fachgespräch „Kunst trifft Wissenschaft – Innovatives Denken für den gemeinsamen Kulturraum“/Dyskusja „Sztuka spotyka naukę – myślenie innowacyjne dla wspólnej przestrzeni kultury” in die Eröffnungsfeierlichkeiten. Im Plenum saß der Bildhauer Claus Lindner, der seine Werke im Ritualbad ausstellte. Die Plastiken haben edle Konturen und eine zarte Eleganz. Elegant und Ausdrucksstark sind auch die Skulpturen des polnischen Künstlers Jerzy Lipczyński im Museumsgarten. Aus verschiedenen Hölzern wurden die Kunstwerke zusammengesetzt. Als Wissenschaftler begleitete Prof. Dr. Volker Thole von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde das Plenar zum Thema Holz. Eine anregende Diskussion entstand mit den Gästen der Veranstaltung.
Jüdische Orte an der Oder (Exkursion)
Eine filmische Exkursion führt die deutsch-polnischen Teilnehmer auf Spurensuche.
Jüdische Orte in Potsdam (Exkursion)
Im Herzen der Potsdamer Innenstadt befindet sich das Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien. Die Einrichtung wurde 1992 gegründet. Das Forschungsinteresse gilt der Religion, Geschichte und Kultur des Judentums von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Die filmisch begleitete Exkursion zeigt das 2014 eröffnete Haus und gibt Einblick in die Arbeit des Forschungszentrums. Organisatorisch, personell und räumlich ist die Institution eng mit der Universität Potsdam verflochten und am Studiengang „Jüdische Studien“ beteiligt. Gut vernetzt, können die Mitarbeiter und Studenten ihrem Streben nach Wissen und neuen Forschungserkenntnissen nachgehen.
Planung 2022
Historischen Karten (Vortrag)
Virtueller Vortrag „Historische Karten im unteren Odertal. 16. bis 21. Jahrhundert“
Referent: Dr. Radoslaw Skrycki (25. Januar 2022)
Jüdisches Leben im unteren Odertal (Vortrag)
Virtueller Vortrag „Jüdisches Leben im unteren Odertal“
Referentin: Dr. Abraham-Diefenbach (29. März 2022)
Historische Karten und jüdische Spuren in Schwedt (Postersesessionen)
Gemeinsam mit Kindern der „Klasse Kunst" der Musik- und Kunstschule Schwedt gehen die Projektpartner auf Spurensuche. Neben der Auseinandersetzung mit historischen Stadtplänen werden Orte im Stadtraum gesucht, wo jüdische Menschen gelebt und gearbeitet haben. Diese Orte werden auf dem Plan verzeichnet und durch Bildmaterial ergänzt. Die Ergebnisse sollen im Sommer 2022 ausgestellt werden.
Deutsch-polnische Familiengeschichten (Workshop mit Wanderausstellung)
Im unteren Odertal leben Polen und Deutsche zusammen. Die Grenzen verwischen immer mehr. Junge polnische Familien leben auf der deutschen Seite, ihre Kinder gehen in deutsche Schulen. Sie arbeiten beidseitig der Oder und haben enge Verbindungen zur Familie, die oft im polnischen Grenzraum zu Hause ist. So entstehen, ob beruflich oder privat, enge Verbindungen zwischen Polen und Deutschen. Ja sogar Familiengeschichten, die es zu erzählen lohnt. Filmisch soll eine Familie vorgestellt werden, die über das Ankommen im unteren Odertal, das viele Generationen gebraucht hat, berichtet werden.
Deutsch-polnische Familiengeschichten sind ein Zeichen für das Ankommen im unteren Odertal. In der geplanten Wanderausstellung geht es um Stammbäume, Familienbilder und Wohnorte. Jugendliche schreiben ihre Familiengeschichten.
Deutsch-polnische Familiengeschichten (Workshop)
Ein wichtiger Anlaufpunkt für Forschung und Kommunikation ist das Tagungshaus in Kulice. Das Haus hat eine spannende deutsch-polnische Geschichte. Hier treffen Polen und Deutsche aufeinander. Dieser besondere Ort und seine Geschichte(n) soll filmisch vorgestellt werden. Warum ist das Haus entstanden und wer hat es genutzt? Was muss heute ein Ort der Begegnungen bieten und warum ist er so wichtig?