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Industrielandschaft Schwedt. Zwischen Identität und Transformation (Archiv)

Bereits in der Ausstellung „Ohne. Ende. Anfang!“ wurde deutlich, dass die 16 Grundsätze des Städtebaus von 1950 bereits in den 1980er-Jahren überholt waren. Hier ging man noch davon aus, dass Städte für die Industrie und von der Industrie gebaut werden. Heute wissen wir, dass das Industriezeitalter zu Ende geht. Schwedt/Oder befindet sich im Wandel. Ein Wandel der alle Bereiche erfassen wird. Durch politische Entscheidungen wurde dieser Prozess beschleunigt. Die Industriestadt Schwedt/Oder soll „grün“ werden. Am besten gleich.

Der Transformationsprozess hat bereits begonnen. Solche radikalen Umbrüche sind nie einfach, vor allem für die Menschen. Warum gibt es Ängste? Die Menschen dieser Stadt verstehen sich als Teil der Industriestadt Schwedt/Oder. Sie sind mit ihr durch soziale Beziehungen, Arbeit und Leistung, materielle Sicherheit sowie Werte und Ideale verwoben. Besonders intensiv trifft das auf die Schwedter Biografien der Aufbaugeneration, oft Kriegskinder, die aktiv den Neustart der Stadt und der Industriebetriebe miterlebt haben, zu. Der Chemiegigant PCK und der Papierriese Leipa bestimmen das Denken und das Bild der Stadt. Industrielandschaften, die schon von weitem zu sehen sind, stiften Identität.

Blick über Felder auf Industriebauten, Türme
Industrielandschaft Schwedt, Fotograf: Herbert Werner Brumm, 1965 (Stadtmuseum Schwedt/Oder)

Das war nicht immer so. Aus der idyllischen Tabakstadt wurde nach der Zerstörung im April 1945 durch einen politischen Beschluss ein bedeutender Industriestandort. Ab 1958 setzten Planung, Projektierung und Aufbau von Industrie und Stadt ein. Vor allem die Anlage des Erdölverarbeitungswerkes in Form eines Großrasters mit Industrie-, Verwaltungs- und Versorgungsbereichen in komplexer Fließfertigung setzte Zeichen in der ehemaligen DDR. Stolz auf das Erreichte und Kontinuität auch über den Prozess der Privatisierung hinaus bestimmen dieses Identitätsgefühl.

Bei dem Wort Industrielandschaft haben viele sofort Assoziationen wie karg, grau und betoniert im Kopf. Ist das wirklich so? Welche Belege gibt es für diesen Prozess? Die Stadt Schwedt/Oder und das PCK haben einen echten Schatz: Kunstsammlungen, die die Entstehung und Entwicklung von Industrie dokumentieren. Künstler haben in verschiedenen Medien das Werden des Industriestandortes seit den 1960er-Jahren festgehalten. Bis 1990 waren es Auftragswerke der Volkseigenen Betriebe, die einen besonderen Stellenwert genossen. Die Industriekulisse war ganz selbstverständlich das Sujet. Leitungen, Rohre und Kolonnen waren genauso bildwürdig wie die Menschen, die hier arbeiteten. Auch Fotografen, Schriftsteller und Dokumentarfilmer stellten sich diesem Thema. Nach 1990 verlor die Industriesilhouette nichts von ihrer Faszination für nun frei arbeitende Künstler. Beim Internationalen Landschaftspleinair entstanden Arbeiten, wo Industrie im Grünen eingebettet ist.

Wie passen Identität und Transformation nun aber zusammen? Die Sonderausstellung „Industrielandschaft Schwedt. Zwischen Identität und Transformation“ im Stadtmuseum dokumentiert den Prozess der Identitätsstiftung und den Wandel von selbstbestimmter Industrie und Industrie als reizvollem Kontrast zu Natur. Doch wie kann dieser Wandel gelingen? Braucht es neue Industrieansiedlungen und zeitgleich die Fokussierung auf unser touristisches Potential?

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 14. Mai 2023, 15 Uhr
Ausstellung vom 14. Mai bis 5. November 2023

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