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Filmpräsentation „Freies Land“ (Archiv)

Filmveranstaltungsreihe „Zeitschnitt“ – Utopie und Diktatur. Die 1950er-Jahre im Osten

Im Berlischky-Pavillon präsentiert das Stadtmuseum am Dienstag, dem 15. November 2022, um 18 Uhr den Film „Freies Land“. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam und der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur.

Der Spielfilm „Freies Land“ von 1946 in der Regie von Milo Harbich und den Darstellern Ursula Voß, Fritz Wagner und Herbert Wilk zeigt die Lebenswirklichkeit wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der in der Westprignitz gedrehte Film stellt anhand kaleidoskopischer Szenen verschiedene Facetten des schweren Neuanfangs nach dem Ende des Krieges im ländlichen Raum dar: zerstörte Substanz, herrenlose Güter, Vertriebene aus dem Osten und Hamsternde aus der Stadt – ganz abgesehen von den seelischen Verwüstungen, die der Krieg hinterlassen hat. In einer manchmal überraschend improvisiert wirkenden Mischung aus Spiel- und Dokumentarszenen verbirgt der Film seine didaktischen Motive nicht, hält sich aber mit platten propagandistischen Parolen zurück. Ein Film der unter die Haut geht.

Eine Frau sitzt mit ihrem Kind vor einem Holzwagen. Ein Mann beugt sich über die beiden.
Filmszene aus „Freies Land“ von 1946 (Quelle: Filmmuseum Potsdam)

„Freies Land“ wird innerhalb der elften „Zeitschnitt“-Reihe der BStU präsentiert. Das Jahr 2022 steht dabei unter dem Thema „Utopie und Diktatur. Die 50er-Jahre im Osten“ und zeigt Filme, die die prägenden Anfangsjahre im Osten in sehr unterschiedlicher Weise verarbeitet haben – als Propaganda-, Dokumentar- oder Spielfilm. Beginnend mit der Nachkriegszeit, wie „Freies Land“ und endend mit dem Mauerbau werden in der Zeitschnitt-Reihe die großen Themen wie Heimkehr, Verdrängung und Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, Aufbau der DDR, Ost-West-Blockkonfrontation und Kulturpolitik, Stalinismus, deutsche Teilung sowie die (Zwangs-)Kollektivierung in der Landwirtschaft in den Mittelpunkt gestellt.

Ein Mann und eine Frau stehen auf einem Feld. Er hält einen Furchenzieher vor sicht, sie trägt eine Schürze mit Saatgut und verteilt dieses in den Furchen.
Aussaat im Spielfilm von Milo Harbich (Quelle: Filmmuseum Potsdam)

Vor dem Spielfilm „Freies Land“ wird als kurzer Vorfilm der „Augenzeuge“ 1946/1 präsentiert. Der „Augenzeuge“ war in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR die Kinowochenschau, die bis 1980 vor dem Hauptfilm gezeigt wurde.

Der Filmhistoriker Dr. Claus Löser begleitet die Filmvorführung. Er gibt zu Beginn eine Einführung in den Film und lädt moderierend zu eine Diskussionsrunde am Ende des Filmes ein. Damit möchten die BStU und das Filmmuseum einen Beitrag leisten, das Wissen über diese lang vergangene und doch prägende Zeit zu erweitern und ein Angebot schaffen, diese auch gemeinsam zu reflektieren.

Das Stadtmuseum lädt alle Interessierten herzlich ein (Eintritt 2,50 €, Einlass ab 17:30 Uhr).

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