Das Jahr 1914 – Scheideweg der Moderne (Archiv)
Kunsthistorischer Vortrag der Volkshochschule Schwedt/Oder in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Schwedt/Oder
Europa vor 100 Jahren. Die fortschrittliche Kulturszene wird von den Avantgarden (Expressionismus, Kubismus und Futurismus) angeführt, die Malerei und Bildhauerei durch kühne Formexperimente radikal erneuern. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, erwarten die Künstler der Klassischen Moderne eine grundsätzliche Verbesserung, viele melden sich freiwillig, viele von ihnen fallen an der Front. Mit dem Trauma des Weltkriegs zerbricht der frühere optimistische Schwung und ändert sich die Stilrichtung vieler Avantgardisten schlagartig unter dem Motto „retour à l’ordre“: sie lehnen ihre eigenen extremen Ergebnisse an der Schwelle der Abstraktion ab und kehren zu einem deutlich figürlicheren, sogar klassizistischen Ausdruck zurück.
Wird diese nostalgische Welle den Fortschritt moderner Kunst in Europa anhalten? – Dieser Frage geht die Dozentin Dr. Donatella Chiancone-Schneider, vertraut mit Kunstgeschichte und besonders mit der Klassischen Moderne, in diesem hochinteressanten Vortrag nach, der die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges aus der Sicht der Kunstgeschichte beleuchtet. Es werden Bilder u. a. von Ernst Barlach, Max Beckmann, Erich Heckel, Wassily Kandinski u. a. zitiert.
Der Vortrag findet am Dienstag, dem 23. September 2014, um 18:00 Uhr im Berlischky-Pavillon statt. Interessenten sind herzlich willkommen. Voranmeldung unter 03332 23333 oder 03332 23460 möglich. Unkostenbeitrag: 3,00 EUR
Die Dozentin, Dr. Donatella Chiancone-Schneider, studierte Kunst- und Filmgeschichte mit dem Schwerpunkt italienische Kunst und Klassische Moderne und absolvierte Fortbildungen in Kommunikation und Pädagogik. Mehr Informationen unter www.donatella.chiancone.eu.
Der Vortrag reiht sich ein in die Veranstaltungen beider Häuser, die an den Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren erinnern.