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Vortrag zum Beginn der Hohenzollernherrschaft in Brandenburg vor 600 Jahren (Archiv)

Mittwoch, 11. Mai 2016, 18 Uhr, Berlischky-Pavillon

Berlischky-Pavillon
Die Vortragsreihe des Museums „Treffpunkt Pavillon!“ widmet sich in der nächsten Veranstaltung den Hohenzollern. Dr. Lutz Partenheimer, Dozent am Historischen Institut der Universität Potsdam, wird dazu referieren.

Ein halbes Jahrtausend regierte dieses aus dem Südwesten Deutschlands stammende Geschlecht in Brandenburg. Auch die als Goldenes Zeitalter von Schwedt benannte Markgrafenzeit entstammt einer Nebenlinie der Hohenzollern, die in der Oderstadt ihre Residenz hatte.

Aber wie konnte ein süddeutscher Burggraf Kurfürst von Brandenburg werden? Zurück geht dies auf die unruhigen Jahrzehnte nach dem Aussterben der brandenburgischen Askanier. Im Jahre 1411 ernannte König Sigismund den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern zum Hauptmann der Mark Brandenburg. Einige märkische Adlige, vor allem die Brüder Dietrich und Johann von Quitzow, verweigerten Friedrich die Anerkennung. Schließlich nahm der Burggraf 1414 gemeinsam mit Erzbischof Günther II. von Magdeburg und Herzog Rudolf III. von Sachsen (Wittenberg) denen von Quitzow die Burgen Friesack, Plaue, Golzow und Beuthen in einem mehrwöchigen Feldzug ab. Entscheidendes Kampfmittel waren die damals noch seltenen Kanonen. Die „Faule Grete“ kam hier zum Einsatz. Sie war eine Riesenkanone, die auf der Marienburg in Ostpreußen gegossen wurde und die Friedrich im Kampf gegen den Widerstand der märkischen Ritterschaft auslieh. Allein der Anblick der Größe der modernen Technik löste Angst und Schrecken aus. Der Transport war extrem aufwändig. Es brauchte 30 Fuhrwerke mit 150 Pferden, um sie samt Lafette in Stellung zu bringen. Eine Steinkugel wogen 150 kg.

Nach diesem erfolgreichen Feldzug erhob König Sigismund Friedrich 1415 zum Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg. Damit begann die bis 1918 dauernde Herrschaft des Hauses Hohenzollern über das Land.

Dr. Lutz Partenheimer, geb. 1957 in Berlin, arbeitet am Historischen Institut der Universität Potsdam und befasst sich seit 1980 mit der mittelalterlichen brandenburgischen Geschichte. Anschaulich rekonstruiert er die Geschehnisse nach den historischen Quellen und Abbildungen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Einlass im Berlischky-Pavillon ist ab 17:30 Uhr und kostet 2,50 €.

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