Bildnisse mit Geschichte(n): Barbara Rosina Lisiewska (Archiv)
Buchpräsentation mit Bärbel Kovalevski: Barbara Rosina Lisiewska (1713–1783). Hofmalerin in Berlin und Braunschweig
am Sonntag, dem 10. April 2022, um 15 Uhr, um telefonische Platzreservierung (Tel. 03332 23460) wird gebeten.
Wer in der Sonderausstellung „Kurfürstin Dorothea von Brandenburg“ im Schwedter Museum war und sich das imposante Kniestück der Kurfürstin angesehen hat, konnte auch zahlreiche Gemäldereproduktionen der Künstlerin Barbara Rosina Lisiewska (1713–1783) bewundern. Schon allein, dass eine Frau im 18. Jahrhundert Aufträge für repräsentative Gemälde erhielt und bei Hofe aus und einging, zeigen die Bedeutung und Qualität ihrer Kunst.
Die Kunsthistorikerin Bärbel Kovalevski hat das Leben und Wirken der Hofmalerin in Berlin und Braunschweig unter die Lupe genommen und dabei Bildnisse mit Geschichten aufgespürt. Diese spannenden Porträt-Geschichten sind nun in einer Publikation zusammengefasst.
Barbara Rosina Lisiewska war die ältere Tochter des aus Polen nach Berlin emigrierten polnischen Adligen, Hofporträtmalers und Akademiemitglied Georg Lisiewski (1676–1751). Sie arbeitete als sehr erfolgreiche Porträtmalerin an den Höfen in Berlin, Brandenburg-Schwedt, Anhalt-Zerbst und Braunschweig und wurde dadurch zur Chronistin des brandenburg-preußischen Adels in der Zeit der preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. Ihre jüngere Schwester Anna Dorothea Therbusch (1721–1782) war ebenfalls als Porträtmalerin erfolgreich und international bekannt.
Während heute noch zahlreiche Werke der Künstlerfamilie Lisiewski Schlösser schmücken und in Museen präsent sind, ist über die Lebensumstände, über ihren Atelierbetrieb und die künstlerischen sowie privaten Beziehungen zu Persönlichkeiten der Zeit bisher sehr wenig bekannt.
Bärbel Kovalevski möchte diese Lücke schließen und recherchierte die Entstehungsgeschichte der 50 vorgestellten Werke, die eng mit den Protagonisten der Bilder verknüpft war. Spannend werden die Kunstverhältnisse der Zeit, wichtige Beziehungen und historische Ereignisse miteinander verbunden. So wird das Wirken der Künstlerin in den Jahren 1730 bis 1783 lebensnah veranschaulicht.