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Recht, Gerechtigkeit und Aberglaube im Oderraum (Archiv)

Bösewicht bedenk dich recht, Gott straft den
Lasterknecht

Viele Menschen behaupten, sie wären sicher nicht abergläubisch und wissen dabei oft nicht, wie häufig sie eigentlich im Alltag auf den Aberglauben zurückgreifen. Der Aberglaube ist tief verwurzelt und auch in der Welt der Wissenschaft und Technologie gibt es heute noch Sitten und Gebräuche, die ihren Ursprung allein im mittelalterlichen Volksglauben haben. Auch auf die Rechtsprechung konnte zu verschiedenen Zeiten der Aberglaube Auswirkungen haben.

Knochenhand einer Frau
Die Totenhand aus Fahrenwalde

Wie sahen Gerichtsbarkeit und Hinrichtungen im 16. und 17. Jahrhundert wirklich aus? Was waren die Aufgaben des Scharfrichters und wie erfüllte er diese? Moralisch fühlte sich der Scharfrichter vollkommen auf der Seite von Recht und Ordnung. Er war ebenso wie andere christlich erzogen und von seiner gerechten Mission erfüllt. Traf das auch auf die Hexenprozesse und die damit verbundene Tortur zu?

Wer diesen Fragen auf den Grund gehen möchte, ist in der neuen Sonderausstellung im Stadtmuseum Schwedt/Oder genau richtig. Neben historischen Dokumenten, einer Totenhand und verschiedenen Erzählungen und Sagen kann ein ganz besonderes Exponat besichtigt werden: das Richtschwert der Stadt Schwedt/Oder. Der letzte Scharfrichter JOhann Gottlieb Müller übernahm es 1833 von seinem Vorgänger Schuhmann. Später verkaufte er es an den Stadtverordneten Vilter, der es dem Märkischen Museum Berlin schenkte.

Zwei Frauen halten ein Schwert in den Händen.
Richtschwert der Stadt Schwedt, Leihgabe des Märkischen Museums Berlin

Aber die Ausstellung geht noch einen Schritt weiter und erzählt über Sidonia von Borcke – zwischen Wahrheit und Legende. Sidonie wurde als Hexe verurteilt. Ihr Name ist nicht in Vergessenheit geraten, weil ihre Geschichte von Liebe, Verrat, verletztem Adelsstolz, furchtbarer Rache und grausamer Buße in lokalen Sagen weiter lebt. In 20 großformatigen Grafiken erzählt der polnischen Künstlers Andrzej Maciejewski ihren Lebens- und Leidensweg. Die Ausstellung entstand gemeinsam mit dem Schloss der Pommerschen Herzöge in Szczecin und ist vom 18. Juni bis 5. September 2021 in Schwedt zu sehen.

Kontakt

de
Stadtmuseum Schwedt/Oder
Jüdenstraße 17
16303 Schwedt/Oder
Telefon
03332 23460
Fax
03332 22116
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Diese Website ist ein Portal der Stadt Schwedt/Oder.
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