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Freya Kliers Erinnerungen an das Theater (Archiv)

Vortragsreihe des Stadtmuseums: „Treffpunkt Pavillon!“

Regisseurin Freya Klier spricht über ihre Zeit in Schwedt Mitte der 1980er-Jahre 

Der nächste Vortrag in der Reihe „Treffpunkt Pavillon!“ findet am Mittwoch, dem 20. November 2019, um 18 Uhr im Berlischky-Pavillon statt. Zu Gast ist die Regisseurin und ehemalige Bürgerrechtlerin Freya Klier.

Thema der Veranstaltung ist die Zeit vor der Friedliche Revolution, in der Freya Klier in Schwedt arbeitete. 1982 begann Freya Klier ihre Arbeit als Regisseurin am Theater in Schwedt. Sie inszenierte u.a. im Oktober 1983 die Uraufführung von Ulrich Plenzdorfs "Legende vom Glück ohne Ende!, wofür sie 1984 den Regiepreis der DDR erhielt.

Klier, die mit dem Liedermacher Stephan Krawczyk verheiratet war, engagierte sich in der DDR-Friedensbewegung und wurde 1985 mit Berufsverbot belegt.

 

Frau und Mann umarmen sich
Freya Klier und Stephan Krawczik, Hochzeit vor der drohenden Verhaftung, 1986 ( http://www.freya-klier.de/homepage/fotos.html)

Anfang November 1987 kritisierten Freya Klier und Stephan Krawczyk gemeinsam in einem offenen Brief an Kurt Hager den gesellschaftlichen Zustand der DDR und forderten Reformen ein. Am 8. November wurde nach Durchtrennen der Bremsleitungen ein Mordversuch der Staatssicherheit durch im Auto aufgebrachtes Nervengift auf sie und Krawczyk verübt. Im Januar 1988 bei dem alljährlich abgehaltenen offiziellen Massenaufmarsch zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht machten sie mit Spruchbändern auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam sowie auf ihre eigenen Berufsverbote. Im Februar 1988 wurden Freya Klier und Stephan Krawczyk in die BRD abgeschoben. Über die westdeutsche Presse stellten sie klar, dass sie die DDR unfreiwillig verlassen mussten. Sie forderten (erfolglos) die Wiederrückführung in die DDR.

 

Mann tanzt vor sitzender Frau
„Legende vom Glück ohne Ende" aus der Inszenierung von Ulrich Plenzdorfs Stück im Theater Schwedt, Fotografie 1983. Freya Klier erhielt dafür den DDR-Regiepreis 1984. (http://www.freya-klier.de/homepage/fotos.html)

Zum ersten Mal wird Freya Klier öffentlich aus den Schwedt-Jahren ihres Tagebuchs „Abreiß-Kalender“ lesen. Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtmuseums mit der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Das Stadtmuseum Schwedt/Oder eröffnet wenige Tage vor dem Vortrag seine neue Sonderausstellung „Wendegeschichten. Große und kleine Alltagserinnerungen an die Friedliche Revolution in Schwedt/Oder“. Interessierte Schwedter sind auch hier herzlich am 10. November 2019, um 15 Uhr zur Eröffnung ins Museum eingeladen.

 

Zeitungsanzeige
Anzeige vom 11.3.1990 für eine Wahlveranstaltung des Neuen Forums Schwedt am 11. März 1990, bei der auch die Bürgerrechtlerin Freya Klier eingeladen war (Dokument: Jens Koeppen).

Einlass in den Berlischky-Pavillon ist ab 17:30 Uhr, der Eintritt kostet 2,50 EUR.

 

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16303 Schwedt/Oder
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