Kurfürstin Dorothea, Markgraf Philipp Wilhelm und ihre Herrschaft Schwedt-Vierraden im Ringen um die Einheit Brandenburg-Preußens 1669 bis 1711/13 (Archiv)
11. November 2015, 18 Uhr, Berlischky-Pavillon
Im September hielt Dr. Klaus Neitmann, Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam, den ersten Vortrag zur Schwedter Stadtgeschichte. Er belegte anhand von urkundlichen Schriftstücken die Entwicklungen Schwedts vom 13. bis 17. Jahrhundert.
Nun knüpft er inhaltlich an den ersten Vortrag an und beschäftigt sich mit „Kurfürstin Dorothea, Markgraf Philipp Wilhelm und ihrer Herrschaft Schwedt-Vierraden im Ringen um die Einheit Brandenburg-Preußens 1669 bis 1711/13“.
Als 1670 die Herrschaft Schwedt-Vierraden nach sechs Jahren Pfandschaft durch den Grafen Varrensbach an den Kurfürsten zurückgeht, löst Dorothea den Besitz für 26.500 Taler wieder ein. Dafür überträgt der Kurfürst seiner Gattin und deren ältesten Sohn Philipp Wilhelm die Herrschaft zur erblichen Nutzung.
Dorothea will aus dieser Herrschaft einen Fürstensitz für ihre Söhne schaffen, denn ihr ist klar, dass diese für die Thronfolge nicht in Frage kommen werden. Das ist nur dem Erstgeborenen aus erster Ehe vorbehalten (Primogenitur). Die Herrschaft Schwedt soll deshalb ihren Söhnen eine standesgemäße Hofhaltung ermöglichen und ihnen einen, ihrer hohen Geburt entsprechenden Titel verschaffen.
Noch im Jahr des Erwerbs der Herrschaft Schwedt ordnet sie den Abriss des alten Amtshauses an und beauftragt Künstler und Architekten aus Potsdam und Berlin mit der Umgestaltung der Stadt zu einer Residenz für sich und ihren Sohn.
In den folgenden Jahren wird der neue Privatbesitz ständig durch Käufe anliegender Dörfer, der Städte Bahn und Fiddichow sowie der Herrschaft Wildenbruch vergrößert. Er setzt sich aus Teilen der Uckermark, Pommerns und der Neumark zusammen.
Interessierte sind herzlich in den Berlischky-Pavillon eingeladen. Der Eintritt ist frei!