Historische Karten in Mescherin (Archiv)
Ein Blick in die Vergangenheit - Historische Karten machen Station in Mescherin
Ausstellung vom 12. September bis 6. Oktober 2023 im Gemeindehaus Mescherien
Mescherien hat eine spannende Geschichte: 1297 wurde Mescherin erstmals als „Mescerin" in einer Schenkungs-Urkunde erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörte der Ort 72 Jahre zu Schwedisch-Pommern. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus anfänglichen Sandgruben ein regelrechter Abbau-Standort. Stettiner Kaufleute gründeten nördlich von Mescherin 1853 eine Zuckerfabrik, die 1916 aufgegeben wurde. 1857 wurden zwei Holzbrücken über die Oder gebaut, 1911 folgte eine Eisenbrücke. Die Nähe zur aufblühenden Stadt Stettin sorgte für die ersten touristischen Impulse in Mescherin. Hatte der Erste Weltkrieg noch geringe Spuren hinterlassen, war der Zweite Weltkrieg mit größten Auswirkungen über die Gemeinde hinweggezogen. Im Frühjahr 1945 lag Mescherin sechs Wochen im Kampfgebiet. Durch die Grenzziehung nach 1945 wurde Mescherin Grenzort. Am 24. Mai 1999 erhielt die Gemeinde Mescherin offiziell den Titel „Nationalparkgemeinde" im 1995 gegründeten Nationalpark Unteres Odertal. Heute leben hier viele polnische Familien wegen der Nähe zu Polen.
Was davon kann man noch auf historischen Karten finden? Die Faszination sich der Geschichte mit Hilfe von Karten zu nähern ist ungebrochen. Die Menschen, die im Oderraum, sind da keine Ausnahme. Die Karten aus den verschiedenen Jahrhunderten geben Orientierung und dokumentieren die Veränderungen der Landschaft. Damit ermöglichen sie die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte eines Ortes, aber auch das Sammeln geschichtlicher Daten, mathematischer Fakten und infrastruktureller Gegebenheiten. Und sie offenbaren im direkten Vergleich „verschwundene Orte“.
Die Ausstellung ist Bestandteil des Interreg Projektes 198 mit dem Titel „Das Meer – Pommern – die Grenzregion als Orte des deutsch-polnischen Dialogs. Grenzübergreifendes Netzwerk zur wissenschaftlichen Kooperation und historischen Bildung über Ostsee und Odergebiet“.