Fachtagung der Netzwerke Fachkräftesicherung Barnim und Uckermark (Archiv)
Von der Kita bis zum Job – Bildungswege greifen ineinander
Fachtagung der Netzwerke Fachkräftesicherung Barnim und Uckermark am 11.11.2014 im Paul-Wunderlich-Haus Eberswalde.
Pressemitteilung Nr. 061 / 2014 – 24. Oktober 2014 der Agentur für Arbeit Eberswalde
Die Netzwerke Fachkräftesicherung Barnim und Uckermark luden am 11. November zur Fachtagung „Von der Kita bis zum Job – Bildungswege greifen ineinander“ in das Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde ein.
„Wenn es im Anschluss an die Schul- oder auch Studienzeit nicht gleich mit einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz klappt, wird immer wieder gefragt woran es liegt, dass Schulabgängerinnen und Schulabgänger beispielsweise nicht sofort ausbildungsreif sind. Dieser Frage wollen wir mit unserer Fachtagung auf den Grund gehen“, erklärt Dr. Dagmar Brendel, Sprecherin der Netzwerke und Leiterin der Arbeitsagentur Eberswalde. „Um die Komplexität des Themas deutlich zu machen, beginnen wir ganz bewusst mit dem Kita-Alter und schauen nicht nur auf die Jugendlichen am Ende der Schulzeit.“
Die Fachtagung wird sich insbesondere mit Schnittstellen und Übergängen der einzelnen Bildungsetappen befassen und setzt dabei auf Erfahrungsberichte von Praktikern.
„Eingeladen sind Fachleute genauso wie Wegbegleiter jener Kinder und Jugendlichen, die es aus unterschiedlichen Gründen schwer haben, ihren Bildungs- und Berufsweg zu gehen“, verweist Dr. Dagmar Brendel auf den Schwerpunkt der Tagung.
Die Netzwerke-Partner erhoffen sich eine spannende Diskussion und setzen auf kreisübergreifende Ideen und Überlegungen. So besteht insbesondere am Nachmittag in Workshops die Möglichkeit des intensiven Austauschs sowohl zu den Bildungsübergängen wie auch zu den Themen „Eltern befähigen – raus aus Hartz IV“ und „Begeisterung als Triebkraft – wie kann das gelingen?“.
„Aus Sicht der Netzwerke“, so die Sprecherin, „ist diese Diskussion sehr wichtig, da die Schere zwischen den Anforderungen in Ausbildung und Studium und den Voraussetzungen, die Jugendliche mitbringen, immer mehr auseinander klafft. Dazu kommt die Frage, wie es gelingen kann, Kinder und Jugendliche frühzeitig und kontinuierlich für Ausbildungs- und Studienrichtungen zu begeistern – sie einfach Schritt für Schritt an das Berufsleben heranzuführen.“
Mitglieder des Barnimer Netzwerkes Fachkräftesicherung
(Gründung August 2007)
Agentur für Arbeit Eberswalde, Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg, Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH), Staatliches Schulamt, Deutscher Gewerkschaftsbund Region Ostbrandenburg, Zukunftsagentur Brandenburg RegionalCenter Nordost-Brandenburg (ZAB), Kreisverwaltung Barnim, Stadt Bernau bei Berlin, Stadt Eberswalde, WITO Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft mbH
Mitglieder des Netzwerkes Fachkräftesicherung Uckermark
(Gründung April 2008)
Agentur für Arbeit Eberswalde, Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg, Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH), Staatliches Schulamt, Deutscher Gewerkschaftsbund Region Ostbrandenburg, Zukunftsagentur Brandenburg RegionalCenter Nordost-Brandenburg (ZAB), Kreisverwaltung Uckermark, die Städte Schwedt, Angermünde, Prenzlau und Templin, ICU Investor Center Uckermark GmbH
Nach der Veranstaltung
Großes Interesse für Netzwerke-Fachtagung
Pressemitteilung Nr. 067 / 2014 – 14. November 2014 der Agentur für Arbeit Eberswalde
„Von der Kita bis zum Job – Bildungswege greifen ineinander“ – knapp 100 Tagungsbesucher im Paul-Wunderlich-Haus Eberswalde
„Wir haben einen sehr engen Lehrplan und wenig Zeit unsere Stärken herauszufinden. Unsere Lehrer bereiten uns sehr gut auf das Studium und die Ausbildung vor, aber um uns individuell beruflich zu orientieren und noch mehr selbständig auszuprobieren, würden wir mehr Zeit benötigen“ meint Kai Schnepf, Schülersprecher am Humboldt-Gymnasium Eberswalde, und plädierte deshalb in seinem Vortrag entweder für einen weniger vollen Lehrplan bis Klasse 12 oder für ein Abi nach 13 Jahren. Der Abiturient gehörte am 11. November zu den insgesamt 11 Referenten aus Wissenschaft und Praxis, die zur Fachtagung „Von der Kita bis zum Job – Bildungswege greifen ineinander“ in Speed-Vorträgen ohne lange Umschweife spannende Themen ansprachen.
Die Netzwerke Fachkräftesicherung Barnim und Uckermark wollten mit dieser Tagung im Paul-Wunderlich-Haus Eberswalde verschiedenste Akteure zusammenbringen, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg bis hin zum Berufsleben begleiten. Knapp 100 Tagungsteilnehmer aus Politik, Bildung und Wirtschaft interessierten sich für diese Idee. Sie diskutierten in Workshops intensiv zu Übergängen innerhalb der Bildungswege, zu Chancen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen und darüber, wie sich Motivation, Neugier und Begeisterung dauerhaft wecken lassen.
Prof. Dr. Reinhard Pollak, Leiter der Projektgruppe „Nationales Bildungspanel“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, zeigte mit seinem Impulsvortrag den direkten Zusammenhang zwischen den Einkommensverhältnissen und dem Bildungsstand innerhalb des Familienverbundes und dem Bildungsweg der Kinder auf. Mit dem Thema „Elternarbeit“ befasste sich deshalb ein Workshop am Nachmittag. Zentrale Empfehlungen für Eltern waren, das Selbstvertrauen und die Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen zu fördern und Hilfestellung bei Problemen zu organisieren, zum Beispiel im Rahmen der Schulsozialarbeit. Eltern sollen als wichtige Ratgeber und Vorbilder ihre Kinder ermutigen, aktiv zu bleiben, selbst wenn die Wege nicht immer gradlinig verlaufen und: Eltern brauchen dafür oftmals Geduld und einen langen Atem.
Stark nachgefragt war im Anschluss an den Vortrag von Anne Köpke von der Bildungsinitiative Barnim die Broschüre zum „Kommunalen Bildungsbericht 2013“ des Landkreises Barnim. Unter der Überschrift „Anschluss statt Ausschluss“ gestaltet der Barnim kommunale Bildungspolitik und stellt dabei die möglichst reibungslosen Übergänge von der Kita in die Schule und von der Schule zur Ausbildung oder zum Studium in den Mittelpunkt.
Im Verlauf der Tagung, die von HNEE-Professor Jörn Mallok moderiert wurde, gaben die verschiedensten praktischen Erfahrungen zahlreiche Denkanstöße. Die Themenvielfalt lässt sich unschwer aus der Referentenliste erahnen: Monika Kruschinski, Leiterin der Kita „Villa Kunterbunt“ Panketal, Schulrätin Martina Kruschke vom Landesschulamt, Regionalstelle Frankfurt (Oder), Schulpsychologin Angela Dietl, ebenfalls vom Landesschulamt, Christian Nowotnick, Koordinator für Berufsorientierung und WAT-Lehrer an der Europaschule Werneuchen, Ulrich Döhl, Berufsberater der Arbeitsagentur Eberswalde, Evi Sammer von der HNE Eberswalde, Jana Zemke, Geschäftsführerin der gleichnamigen Autohaus Bernau GmbH und Hagen Hänelt, Geschäftsführer der Finow Automotive GmbH.
„Auf der Tagung wurden viele neue Kontakte geknüpft und die lebhaften Vorträge und Erfahrungsberichte haben für viel Diskussionsstoff gesorgt, der uns in den nächsten Wochen beschäftigen wird. Wir werden konkrete Ideen und Anregungen aufgreifen und im kommenden Jahr gemeinsam mit den Akteuren die Umsetzung planen“, gibt Dr. Dagmar Brendel als Sprecherin der Netzwerke Fachkräftesicherung Barnim und Uckermark einen Ausblick auf die nächsten praktischen Schritte, die so auch von den Tagungsteilnehmern angeregt wurden.
Die Netzwerke im Netz: www.fachkraeftesicherung-barnim-uckermark.de