Polen und Deutsche gegen die kommunistische Diktatur (Archiv)
Ausstellung in der Rathausgalerie vom 3. Juli bis 30. August 2018
Zur Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, dem 3. Juli 2018, um 16 Uhr sprechen Annekatrin Hoppe, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Schwedt/Oder, und Ohle Zyber, Konrad-Adenauer-Stiftung. Christian Schmidt, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsch-polnische Nachbarschaft – Sąsiedzi e. V., hält den Einführungsvortrag.
Das 20. Jahrhundert in Europa ist als das „Jahrhundert der Diktaturen“ und das „Zeitalter der Ideologien“ in die Geschichte eingegangen. Es war geprägt durch das Aufkommen zweier, höchst unterschiedlicher totalitärer Bewegungen: durch den Nationalsozialismus in Deutschland und den Kommunismus in Russland, die beide die Grundlagen der christlichen Zivilisation negierten, radikal mit der Idee der liberalen Demokratie brachen und Europa mit Krieg nach innen und außen überzogen. Als Deutschland 1939 den Zweiten Weltkrieg mit dem Einmarsch in Polen entfesselte, besetzte die Rote Armee kurz darauf gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt Ostpolen. Diese territorialen Gewinne verblieben später bei der Sowjetunion, weil sie zu den Siegermächten des Krieges gehörte, die Europa in Jalta neu aufgeteilt hatten. Ostmitteleuropa wurde zur politischen und wirtschaftlichen Einflusssphäre der Sowjetunion.
Nach dem Krieg trennte ein Eiserner Vorhang Europa, Deutschland wurde geteilt. In Westdeutschland und der Enklave West-Berlin entstand ein demokratisches und marktwirtschaftliches Staatswesen. In Ostdeutschland und in Polen wurden unter der Kontrolle der UdSSR kommunistische Diktaturen erzwungen. Während eines halben Jahrhunderts haben weder Polen noch Ostdeutsche aufgehört, um die Freiheit zu ringen. Seit dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR, seit den antikommunistischen Partisanenkämpfen in Polen nach dem Krieg und dem Posener Aufstand 1956 gab es einen ununterbrochenen Kampf gegen die kommunistischen Diktaturen. Die Formen von Widerstand und Opposition waren unterschiedlich: von Konspiration und bewaffnetem Kampf bis zu Demonstrationen und Arbeiterstreiks, von der Schaffung oppositioneller Strukturen bist zur Aufrechterhaltung einer unabhängigen Kultur, von der individuellen Resistenz gegen den aufgezwungenen Atheismus bis zu von der Kirche organisierten oder getragenen Protesten. Trotz vieler Hindernisse gab es zahlreiche Verbindungen zwischen den Oppositionellen in Ostmitteleuropa. Der Aufstand in Ungarn 1956 und der Prager Frühling von 1968 hatten der osteuropäischen Dissidenz gegen den Kommunismus nachhaltige Impulse gegeben. Seit 1980 war die polnische Solidarność als demokratische Bewegung das wichtigste Symbol der Selbstbefreiung der Gesellschaften in Osteuropa. Der Kampf um Freiheit und Menschrechte führte seit Ende der achtziger Jahre zum Fall der Berliner Mauer und schließlich zum Untergang des Kommunismus.
Die Ausstellung Polen und Deutsche gegen die kommunistische Diktatur will die Erinnerung an all jene bewahren, denen es nicht mehr gegeben war, den Sieg der Freiheit zu erleben.